Trotz Impfung: Ex-US-Außenminister Powell stirbt mit 84 an Covid
Er war der erste schwarze Außenminister der USA und bestimmte den weltpolitischen Auftritt von US. Präsident George W. Bush maßgeblich mit - inklusive all der Lügen, die in den Irakkrieg von 2003 führten. Ein schwerwiegender Fehltritt, den er später ein Leben lang auch öffentlich bereuen sollte. Colin Powell ist mit 84 Jahren an den Folgen einer Covid-Erkrankung gestorben- und das trotz doppelter Impfung, wie seine Familie über den persönlichen Twitter-Account des Verstorbenen mitteilte.
Kommandant im Golfkrieg
Der 4-Sterne-General war schon unter Ronald Reagan Nationaler Sicherheitsberater. Im Ersten Golfkrieg 1990/91 war er einer der wichtigsten Kommandanten der US-Streitkräfte und wurde so auch, gemeinsam mit Oberkommandierendem Norman Schwarzkopf international bekannt.
George W. Bush machte ihn zum Außenminister in seiner ersten Regierung ab dem Jahr 2001.
Der als eher liberal geltende Powell sollte so das politische Gegengewicht zu den beiden Falken Donald Rumsfeld, dem Verteidigungsminister, und Vizepräsident Dick Cheney verkörpern. Doch die setzten sich nach dem 11. September 2001 zunehmend durch und prägten Bush's "Krieg gegen den Terror". Powell als Außenminister wurde quasi Erfüllungsgehilfe ihrer Pläne - und deren wichtigster war die Invasion des Irak und der Sturz des ehemaligen US-Verbündeten Saddam Hussein. So musste Powell vor dem UNO-Sicherheitsrat 2003 Unterlagen präsentieren, die Saddams geheimes Atomprogramm beweisen sollten. Die aber sollten sich im Nachhinein als gefälscht herausstellen.
Rückzug
Auch nach der Eroberung des Irak gab es massive Differenzen zwischen dem State Department unter Colin Powell und dem Pentagon unter Donald Rumsfeld. Colin Powell verkündete, sich nach der ersten Amtszeit von US-Präsident George W. Bush aus dem politischen Leben zurückzuziehen und für eine zweite Amtszeit als Außenminister nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Später sollte Powell eingestehen, dass er seine Haltung im Irakkrieg bereue.
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