Atomgespräche mit Iran werden Wochenende wieder aufgenommen

Biden fordert Trump zu Amtsübergabe auf
Die stellvertretende US-Außenministerin Sherman glaubt, dass die iranischen Präsidentschaftswahlen am 18. Juni ein erschwerender Faktor seien.

Die Verhandlungen zwischen dem Iran und dem internationalen Quintett über die Wiederbelebung des Atomabkommens von 2015 werden an diesem Wochenende wieder aufgenommen. Das sagte die stellvertretende US-Außenministerin Wendy Sherman am Mittwoch laut Nachrichtenagentur Reuters und fügte hinzu, dass die iranischen Präsidentschaftswahlen am 18. Juni ein erschwerender Faktor seien.

"Ich weiß, dass die Verhandlungen am kommenden Wochenende wieder aufgenommen werden", sagte Sherman während einer virtuellen Veranstaltung, die vom Think Tank German Marshall Fund organisiert wurde. "Ich denke, es wurden viele Fortschritte erzielt, aber aus eigener Erfahrung weiß ich: bis das letzte Detail nicht festgezurrt ist, werden wir nicht wissen, ob wir eine Vereinbarung haben", sagte Sherman.

"Dies wird natürlich durch die iranischen Präsidentschaftswahlen erschwert, die in wenigen Tagen stattfinden", sagte Sherman. Bei den Wahlen vom 18. Juni wird erwartet, dass Präsident Hassan Rouhani, einem Pragmatiker, der für das ursprüngliche Abkommen eingetreten ist, ein Hardliner nachfolgen würde.

Seit Anfang April finden in Wien unter der Ägide der EU Verhandlungen des Iran und des internationalen Quintetts (Russland, Großbritannien, Deutschland, China und Frankreich) sowie von drei Experten-Arbeitsgruppen statt. Dabei geht es um eine Aufhebung der US-Sanktionen gegen Teheran, die Rückkehr Washingtons zum Abkommen und die Einhaltung der nuklearen Verpflichtungen des Iran. Direkte Gespräche zwischen Vertretern des Iran und den USA gibt es in Wien nicht.

Nachdem die USA unter Präsident Donald Trump 2018 aus dem 2015 in Wien geschlossenen Atomabkommen ausgestiegen waren, hat der Iran sein Atomprogramm massiv hochgefahren. Der Iran fordert für eine Wiederbelebung des Atomdeals die Aufhebung aller US-Sanktionen, Washington ist dazu aber derzeit nicht bereit.

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