Ja, Bernie Sanders will wieder Präsident werden

Der Überraschungskandidat, der 2016 im Rennen um die Demokraten-Nominierung nur knapp an Hillary Clinton gescheitert ist, wird auch 2020 antreten.

Bernie Sanders wird auch 2020 wieder um die Präsidentschaft der USA kandidieren. Der Senator aus Vermont, der der späteren demokratischen Kandidatin Hillary Clinton 2016 als absoluter Außenseiter ein Rennen bis zum Ende der Vorwahlen geliefert hat, hat das am Dienstag in einem Radio-Interview in seinem Heimatstaat bekanntgegeben. "Wir haben die politische Revolution 2016 mit der Kampagne begonnen. Nun ist es Zeit, dass wir sie weiterbringen", sagte Sanders

Sanders hat die demokratische Partei nach der Niederlage von Clinton als einflussreiche Figur mit seinem an der europäischen Sozialdemokratie orientierten Kurs nach links geführt. Kostenlose Universitätsbildung, eine allgemeine Krankenversicherung, eine ausgeweitete Sozialversicherungen und höhere Steuern für Reiche und auf Börsenspekulationen gehören unter anderem zu seinem Programm, mit dem er die auch in den USA auseinanderklaffende Lücke zwischen Arm und Reich in Angriff nehmen will. Viele dieser Themen wurden vor seiner Kandidatur 2016 allenfalls an den politischen Rändern diskutiert.

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Erfolgreicher Unabhängiger

Sanders, der als der am längsten amtierende unabhängige Kongressabgeordnete der US-Geschichte (seit 1991 sitzt er in einer der beiden Kammern im US-Parlament) kein Mitglied der Demokraten ist (aber ihrem Klub im Kongress angehört), hatte 2016 insgesamt 23 Staaten für sich entschieden (Clinton: 34) und 43 Prozent der demokratischen Vorwahl-Stimmen gewonnen, obwohl sich die Parteispitze klar auf die Seite von Hillary Clinton geworfen hatte. 

Als Underdog wird der "demokratische Sozialist", wie er sich selbst bezeichnet, diesmal nicht mehr gelten. Seine Umfragewerte sind konstant hoch. Er würde diesmal eher als einer der Favoriten ins bereits große Feld der Demokraten einsteigen - insbesondere falls der ehemalige Vizepräsident Joe Biden sich gegen einen Antritt entscheiden sollte.

Sanders wäre bei einer erfolgreichen Kandidatur bei seinem Amtsantritt als Präsident 79 Jahre alt. Er würde Trump damit als ältesten Präsidenten bei Amtsübernahme ablösen. Trump war bei seiner Einführung nicht ganz 71. Der älteste Präsident im Amt war Ronald Reagan, der seine zweite Amtszeit knapp vor seinem 78. Geburtstag beendete.

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