Mike Pence: Trumps erzkonservativer Sidekick
Große politische Routine, gute Verbindungen in den Kongress und eine extrem strapazierbare Loyalität: Das sind Eigenschaften des Mannes an Donald Trumps Seite, auf die der Rechtspopulist im Weißen Haus bauen kann. Der künftige Vizepräsident Mike Pence hat bereits im Wahlkampf seinen Nutzen als verlässlicher und wortgewandter Weggefährte erwiesen.
Allerdings werden sich die beiden künftig enger absprechen müssen. Nicht immer lagen Trump und Pence während der Kampagne inhaltlich auf einer Linie. "Ein Christ, ein Konservativer, ein Republikaner, in dieser Reihenfolge" - so beschreibt Pence sich selbst. Der evangelikale Christ ist für Trump ein wichtiges Bindeglied zum erzkonservativen Flügel der Republikanischen Partei, in dem viele wohl noch immer nicht den Verdacht los sind, dass es sich bei dem schillernden Immobilienmogul um einen verkappten Linksliberalen handeln könnte.
Aktiv gegen Abtreibungen und Homosexuelle
Als Gouverneur von Indiana setzte Pence etwa eines der strikten Anti-Abtreibungsgesetze des Landes in Kraft. Er unterzeichnete auch ein hochumstrittenes Gesetz zur "Religionsfreiheit", das es - so stellten es jedenfalls die Kritiker dar - Geschäften erlaubt, Homosexuelle nicht zu bedienen. Angesichts der Welle von Empörung revidierte er das Gesetz später.
Brückenbauer für Trump
Vor allem aus seiner Zeit im Kongress bringt Pence für den künftigen Job nützliche Kontakte mit - sie können Trump womöglich helfen, sein belastetes Verhältnis zu den Republikanern im Kongress zu verbessern. Paul Ryan, der mächtige Sprecher des Repräsentantenhauses, der mit Trump bisher nicht richtig warm geworden ist, bezeichnet sich als "großen Fan" von Pence.
Der Vater dreier erwachsener Kinder ist ein Mann von nüchternem und zurückhaltendem Temperament, der aber durchaus versiert seine Positionen vertritt. Dies zeigte er während des Wahlkampfs etwa in seinem TV-Duell mit Tim Kaine, dem Vizekandidaten von Hillary Clinton. Pence stach mit seinem kühlen Auftreten und seiner pointierten Rhetorik den Rivalen aus.
Konservativer Advokat des Freihandels
Für sein Bündnis mit Trump musste Pence allerdings so manche Meinungsunterschiede zurückstellen. Nicht nur, dass der künftige Vizepräsident zu den Homosexuellen-Rechten wohl deutlich konservativere Ansichten vertritt als der Immobilienmogul. Pence war früher beispielsweise auch ein ausgesprochener Advokat des Freihandels.
Kommentare