Zwei Freundinnen aus Manhattan

Ivanka Trump und Chelsea Clinton: Trotz Wahlkampfs sind sie Freundinnen
Ivanka Trump und Chelsea Clinton: Im Wahlkampf Gegnerinnen, in der Society im Duett.

New Yorks Society-Reporter müssen in diesen Tagen ohne eines ihrer liebsten Motive auskommen. Chelsea Clinton und Ivanka Trump, sonst der Glanz auf den exklusivsten Partys und Charity-Events in Manhattan, haben vor einigen Wochen in Eintracht beschlossen, sich nicht mehr gemeinsam in der Öffentlichkeit zu zeigen. Ein Schritt, der nicht nur ihren vollen Terminkalendern geschuldet ist, sondern auch der Tatsache, dass man damit beschäftigt ist, den Vater respektive die Mutter der Freundin schlechtzumachen. Denn Chelsea Clinton, 36, und Ivanka Trump, 35, sind derzeit ähnlich intensiv im Wahlkampf wie die beiden Präsidentschaftskandidaten. Chelsea ist in diesen Tagen in North Carolina und Florida, Ivanka eilt in New Hampshire von einem Termin zum nächsten.

Zwei Freundinnen aus Manhattan
Republican presidential nominee Donald Trump (R) speaks during a ribbon cutting ceremony with Ivanka Trump at the grand opening of the Trump International Hotel in Washington, DC on October 26, 2016. / AFP PHOTO / MANDEL NGAN

In einem Wahlkampf, den die zwei seit Jahrzehnten unpopulärsten Kandidaten für die US-Präsidentschaft ausfechten, sind sie unverzichtbare Unterstützerinnen geworden. Sie sind nicht nur weit beliebter als ihre jeweiligen Eltern, sie sprechen auch eine Zielgruppe an, bei der die beiden Kandidaten ganz besonders schwächeln: Die Millennials, also jene Generation an Amerikanern unter 35, die diese Wahl entscheiden könnten – sich für diese aber überhaupt nicht begeistern können und daher den Urnen fernzubleiben drohen. Anfangs lediglich für kurze Auftritte an der Seite ihrer Eltern programmiert, haben die Wahlkampf-Strategen schon im September das Potenzial der beiden erkannt und sie im Alleingang auf Wahlkampf-Tour geschickt. Seither ist der Terminkalender der beiden nur noch voller geworden.

Zwei Freundinnen aus Manhattan
U.S. Democratic presidential nominee Hillary Clinton and her daughter Chelsea take the stage for a "Family Town Hall" campaign stop in Haverford, Pennsylvania, U.S.October 4, 2016. REUTERS/Brian Snyder
Doch Ivanka und Chelsea verbindet weit mehr als das hektische Hüpfen von Bundesstaat zu Bundesstaat. Die beiden leben in der besten Gegend Manhattans – unweit der Madison Avenue – nicht nur wenige Straßen voneinander entfernt, sie bewegen sich seit Jahren auch in ähnlichen Kreisen.

Reiche Ehemänner

Sowohl Chelseas Ehemann, Marc Mezvinsky, als auch jener Ivankas, Jared Kushner, haben finanzielle Zuwendungen aus der Familie der jeweiligen Ehefrau nicht notwendig. Beide sind – wie in der New Yorker Gesellschaft üblich – als Investoren in verschiedensten Branchen tätig, sind also vor allem damit beschäftigt, mit größeren Geldbeträgen möglichst lukrativ zu hantieren. Wie gut das Geschäft läuft, lässt das Penthouse erahnen, dass die Clintons erst kürzlich bezogen haben. Es erstreckt sich über einen ganzen Häuserblock, der Preis soll im gut zweistelligen Millionenbereich gelegen sein.

Kinderjause, Karriere

Chelsea ist inzwischen Mutter von zwei, Ivanka sogar von drei Kindern. Dass beide Kinderjause und Karriere perfekt jonglieren, gehört in der jüngeren New Yorker Gesellschaft zum guten Ton. So hat Chelsea sich nach einem Abschluss an der Elite-Universität Stanford in der Clinton-Stiftung engagiert. Sie hat dort mehrere internationale Hilfsprojekte geleitet und inzwischen sogar einen Vorstands-Posten.

Ivanka dagegen ist wie ihre Mutter in der Modebranche. Sie hat ebenfalls einige Jahre als Fotomodell gearbeitet und hat inzwischen ihre eigene Unterwäsche-Marke.

Längst wird in den USA damit spekuliert, dass die beiden eine politische Karriere ins Auge fassen könnten. Vorerst aber betonen beide, dass die Politik nur eine Zwischenstation sei, die vor allem eines nicht dürfe: Ihre Freundschaft zerstören. "Wir waren schon lange vor diesen Wahlen Freunde", macht etwa Chelsea Clinton deutlich, "und wir werden es auch lange nach diesen Wahlen sein. Unsere Freundschaft hat nicht in der Politik begonnen – und sie wird nicht dort enden."

Kommentare