US-Schulmassaker in Parkland 2018: Täter entgeht Todesstrafe

US-Schulmassaker in Parkland 2018: Täter entgeht Todesstrafe
Die Staatsanwaltschaft hatte seine Hinrichtung gefordert. Nikolas Cruz tötete am Valentinstag 2018 17 Menschen.

Mehr als vier Jahre nach dem Massaker an einer Schule im US-Bundesstaat Florida haben die Geschworenen im Gerichtsprozess eine lebenslange Haft für den Täter empfohlen. In ihrem Beschluss, der am Donnerstag in einem Gericht in Fort Lauderdale verlesen wurde, sprach sich die Jury dagegen aus, eine Todesstrafe für den Schützen zu empfehlen. Dafür wäre ein einstimmiger Beschluss nötig gewesen. Die Richterin sagte, das endgültige Strafmaß werde formal am 1. November verkündet.

Der inzwischen 24 Jahre alte Täter Nikolas Cruz hatte sich im vergangenen Oktober des Mordes und des versuchten Mordes in jeweils 17 Fällen für schuldig bekannt. Die Jury hatte darüber zu beraten, ob er für seine Tat an der Marjory Stoneman Douglas High School in Parkland zu lebenslanger Haft oder zum Tode verurteilt werden soll. Die Staatsanwaltschaft in Florida hatte seine Hinrichtung gefordert. Das Verfahren zog sich über mehrere Monate hin.

Bei der Anhörung im Oktober hatte Cruz Videoaufnahmen zufolge gesagt: "Es tut mir sehr leid, was ich getan habe - und ich muss jeden Tag damit leben." Der damals 19 Jahre alte Schütze hatte am 14. Februar 2018 in Parkland mit einem legal erworbenen halb automatischen Gewehr 14 Jugendliche und drei Erwachsene erschossen und weitere Menschen verletzt. Überlebende Schüler hatten nach der Tat Protestaktionen gegen Waffengewalt und für striktere Waffengesetze in den USA gestartet, die zu einer landesweiten Bewegung wurden. Weiterhin sind Schusswaffen in den USA aber leicht erhältlich.

Vater von Opfer: "Wozu haben wir die Todesstrafe?"

Angehörige von Opfern des Parkland-Amoklaufes reagierten wütend und enttäuscht auf den Beschluss der Geschworenen. "Dies hätte zu 100 Prozent die Todesstrafe sein sollen", sagte die Mutter einer damals getöteten Schülerin. "Ich verstehe das einfach nicht." Sie sei "mehr als enttäuscht und frustriert" über die Entscheidung. Ihr Mann sagte: "Unser Justizsystem widert mich an. Die Geschworenen widern mich an." Er fragte: "Wozu haben wir die Todesstrafe?"

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