Biden lädt Selenskij ins Weiße Haus ein
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskij wird am Dienstag zu einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden im Weißen Haus erwartet. Biden habe den Ukrainer eingeladen, „um das unerschütterliche Engagement der Vereinigten Staaten für die Unterstützung des ukrainischen Volkes bei der Verteidigung gegen die brutale russische Invasion zu unterstreichen“, teilte das Weiße Haus am Sonntag mit.
Aus dem Büro Selenskijs hieß es, er reise bereits an diesem Montag in die USA. Es werde neben dem Treffen mit Biden auch eine Reihe anderer Gespräche geben. US-Medienberichten zufolge soll sich Selenskij auch mit US-Senatoren sowie dem Sprecher des US-Repräsentantenhauses, dem Republikaner Mike Johnson, treffen.
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Das Weiße Haus teilte mit, Biden und Selenskyj wollten den dringenden Bedarf der Ukraine für den Kampf auf dem Schlachtfeld erörtern und auch über die Fortsetzung der US-Hilfen sprechen. Die Freigabe neuer Mittel wird von einem Streit im US-Parlament blockiert. Mehr und mehr Republikaner melden Zweifel an der Unterstützung für die Ukraine an oder lehnen diese ab. Nach Angaben der Regierung in Washington werden die bisher vom Parlament bewilligten Mittel für die Ukraine zum Jahresende komplett aufgebraucht sein.
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Ein jüngst verabschiedeter Übergangshaushalt enthält erneut keine neue Mittel für die Ukraine, obwohl Biden bereits im Oktober große Milliardensummen für Kiew beim Kongress beantragt hatte. Mit zunehmender Vehemenz fordern Biden und sein Team den Kongress seit Wochen zum Handeln auf. Bewegung gibt es dort bislang aber nicht.
Selenskij-Gespräch mit Orban
Am Rande seines Argentinien-Besuchs hat der ukrainische Präsident Selenskij mit dem ungarischen Premierminister Viktor Orban über den von der Ukraine angestrebten EU-Beitritt gesprochen.
Orban habe Selenskij zu verstehen gegeben, dass die Mitglieder der EU in Sachen Beitritt der Ukraine "kontinuierlich miteinander verhandeln", sagte dessen Sprecher Bertalan Havasi am Sonntag.
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Selenskij sagte in seiner allabendlichen Videoansprache, dass er so "offen wie möglich" mit Orban über die europäischen Angelegenheiten der Ukraine gesprochen habe. In ukrainischen Medien war die Rede von einem "emotionalen Gespräch". Orban hatte zuletzt gedroht, Kiews Hoffnungen auf einen baldigen Beginn von Aufnahmegesprächen mit der Europäischen Union zu blockieren.
Selenskij war bei seinem Arbeitsbesuch in Buenos Aires zur Amtseinführung des neuen argentinischen Staatschefs Javier Milei mit mehreren südamerikanischen Staatschefs zusammengekommen und lotete die Möglichkeiten zu einem Ukraine-Lateinamerika-Gipfeltreffen aus.
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