US-Gericht blockiert Videos von Zwangsernährung in Guantanamo

Obama-Regierung war gegen Veröffentlichungs-Entscheidung vorgegangen.

Ein US-Gericht hat die Veröffentlichung von Videoaufnahmen der Zwangsernährung eines Guantanamo-Insassen gestoppt. Die drei Richter des Bundesberufungsgerichts in Washington hoben am Freitag ein Urteil von 2014 auf, demzufolge die 32 Aufnahmen des Syrers Abu Wael Dhiab trotz ihrer Einstufung als geheim öffentlich gemacht werden sollten.

Der Präsident habe "eine verfassungsmäßige Pflicht zu verhindern, dass die geheimen Informationen unserer Regierung ans Tageslicht gelangen", hieß es zu Begründung. Gegen das erste Urteil hatte die damalige Regierung von Präsident Barack Obama Einspruch eingelegt. Eine Stellungnahme der Nachfolgerregierung von Donald Trump lag zunächst nicht vor. Dhiabs Anwalt nannte das Urteil verstörend.

Dhiab hatte 2005 gegen seine Inhaftierung auf Kuba geklagt. Gerichtsunterlagen zufolgen wurden die Videos seiner Zwangsernährung zu Ausbildungszwecken für das Wachpersonal angefertigt. Dhiab wurde 2014 aus Guantanamo entlassen und nach Uruguay abgeschoben.

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