US-Eklat: "D-Day-Gedenken muss Merkel unangenehm gewesen sein"
Das prominent besetzte Gedenken an den sogenannten D-Day mit den wichtigsten Staats- und Regierungschefs des Westens hat in der amerikanischen Innenpolitik ein absurdes Nachspiel.
Neben US-Präsident Donald Trump, Frankreichs Emmanuel Macron und der Britin Theresa May nahm an der Veranstaltung im südenglischen Portsmouth schließlich auch die deutsche Kanzlerin Angela Merkel teil. Am 6. Juni 1944 waren Soldaten der Alliierten an der französischen Normandie-Küste gelandet, um die Nationalsozialisten in Europa zurückzuschlagen.
Das führte Mike Huckabee, ehemaliger republikanischer Gouverneur des US-Bundesstaats Arkansas, zu einer sonderbaren Feststellung, die er auf Twitter kundtat. "Muss ein 'unangenehmer' Moment gewesen sein für Angela Merkel bei der Feier, wenn die Alliierten des D-Day gedenken, der Nazi-Deutschland den Rücken brach."
Mehr als 70 Jahre deutscher Vergangenheitsbewältigung und Aufarbeitung der NS-Verbrechen sind an dem ehemaligen Pastor, Trump-Unterstützer und heutigen TV-Moderator Huckabee offenbar vorübergegangen. Auf Twitter kassierte Huckabee mit seinem historischen Fehltritt viel Häme und Kritik, auch aus den USA. "Du warst der Gouverneur eines ehemaligen Sklaven-Bundesstaats. Unangenehm?", schrieb ein User unter den Tweet.
Schwieriges Verhältnis
In internationalen Medien wurde auch die Begegnung von Merkel und Trump selbst atmosphärisch beleuchtet. Das Gespräch fand nach dem Gedenken statt. Da es zu Beginn des kurzen Treffens keinen Handschlag gab, wurde dieses als ziemlich unterkühlt bewertet. Manche Medien schrieben auch, Trump habe Merkel am Anfang der Begegnung nach allen Regeln der Kunst ignoriert.
Nach Angaben eines deutschen Regierungssprechers dauerte die Unterredung etwa 20 Minuten lang. Über Inhalte des Gesprächs wurde zunächst nichts bekannt. Bis zuletzt hatte es Unklarheit gegeben, ob ein Treffen überhaupt stattfinden würde.
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