US-Behauptung: Angriffe auf Ölanlagen vom Iran aus geführt

Marschflugkörper sollen eingesetzt worden sein. Außenminister Pompeo will kurzfristig nach Saudi-Arabien reisen.

Die USA sind sich sicher, dass die Angriffe auf saudi-arabische Ölanlagen vom Wochenende von iranischem Territorium ausgegangen sind. Das verlautete aus US-Regierungskreisen gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Dienstag. Demnach seien bei dem Angriff auch Marschflugkörper zum Einsatz gekommen.

Die USA würden gerade ein Dossier über die Angriffe zusammenstellen und diese bei der UNO-Generalversammlung kommende Woche präsentieren, hieß es. Washington wolle dabei internationale Gemeinschaft, insbesondere die Europäer, von der Verantwortung der Iraner überzeugen, sagte der Regierungsvertreter, der anonym bleiben wollte.

USA machten von Anfang an Iran verantwortlich

Bereits zuvor hatte der Wall Street Journal über US-Geheimdiensterkenntnisse berichtet, wonach mehr als 20 Drohnen und mindestens zwölf Raketen bei dem Angriff eingesetzt worden seien. Auch der WSJ vermeldete die US-Einschätzung, wonach der Angriff vom Iran ausgegangen sei.

Die USA hatten bereits kurz nach dem Angriff vom Wochenende, der der saudi-arabischen Ölindustrie schweren Schaden zugefügt hatte, Teheran dafür verantwortlich gemacht. Der Iran wies dies zurück. Offiziell übernahmen die mit dem Iran verbündeten schiitischen Houthi-Rebellen aus dem Jemen, die dort gegen eine von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition kämpfen, die Verantwortung für die Angriffe. Mehrere Länder, darunter Deutschland, Russland, China und Großbritannien plädierten für eine genaue Untersuchung der Vorfälle und warnten vor "voreiligen Schlüssen".

Pompeo reist nach Saudi-Arabien

Indes will US-Außenminister Mike Pompeo noch am Dienstag nach Saudi-Arabien reisen. Pompeo wolle mit der saudischen Führung die Reaktion auf die Angriffe besprechen, sagte Pence bei einer Ansprache bei der konservativen Heritage Foundation in Washington.

Es sehe danach aus, dass der Iran der Urheber der Angriffe gewesen sei. Die Geheimdienste überprüften entsprechende Hinweise derzeit. "Wir beraten mit unseren Verbündeten, und der Präsident wird in den kommenden Tagen die beste Vorgehensweise bestimmen."

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