UNO: Verletzte könnten aus Aleppo herausgebracht werden

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Die dafür erforderlichen Sicherheitsgarantien für humanitäre Helfer seien endlich von allen Konfliktgegnern zugesagt worden. Russland sicherte eine Unterbrechung des Bombardements von Aleppo über vier Tage von jeweils elf Stunden zu.

Die Vereinten Nationen wollen am Freitag versuchen, erstmals Verwundete und Kranke aus dem belagerten Osten der syrischen Stadt Aleppo abzuholen und außerhalb medizinisch zu versorgen. Die dafür erforderlichen Sicherheitsgarantien für humanitäre Helfer seien endlich von allen Konfliktgegnern zugesagt worden, teilte der UNO-Koordinator für Nothilfe in Syrien, Jan Egeland, am Donnerstag in Genf mit.

Egeland erklärte weiter, die Versorgung der Bevölkerung habe noch nicht begonnen. "Wir hoffen sehr, dass die ersten medizinischen Evakuierungen morgen stattfinden können", sagte er vor Reportern. Es gebe aber noch keine Vereinbarung darüber, Lebensmittel in die belagerten Viertel liefern zu können.

Fluchtkorridore geöffnet, die nicht genutzt wurden

Russland sicherte Egeland zufolge eine Unterbrechung des Bombardements von Aleppo über vier Tage von jeweils elf Stunden zu. Die Regierung in Moskau habe eine solche Feuerpause bis Sonntag in Aussicht gestellt. Die UNO hoffte aber darauf, dass sie bis Montag ausgeweitet werden könne. Donnerstag früh hatten die syrischen Regierungstruppen und ihre russischen Verbündeten ihre Kampfhandlungen eingestellt. Die Armee öffnete Fluchtkorridore, die zunächst jedoch nicht genutzt wurden.

Egeland wies darauf hin, dass eine Evakuierungsaktion für möglicherweise Hunderte von Verletzten angesichts der angespannten Lage in Aleppo dennoch gefährlich werden könne. "Da kann auch jederzeit etwas schiefgehen", sagte er.

Russland und Syrien hatten für Donnerstag einseitig eine elfstündige Feuerpause für Aleppo verkündet. Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura, begrüßte den Schritt am selben Tag. Zugleich appellierte er an Moskau und Damaskus, eine längere Waffenruhe zu ermöglichen.

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