UNO: Milizen lassen Tausende Kindersoldaten frei

Ein Kind, das eine Waffe in der Hand hält
Zehntausende weitere sind aber noch immer in der Hand von Kampftruppen.

Milizen und Regierungstruppen haben im vergangenen Jahr nach Angaben der Vereinten Nationen mehr als 5.000 Kindersoldaten freigelassen. Zehntausende weitere sind aber noch immer in der Hand von Kampftruppen, wie aus Daten der UNO-Behörde für Kinder in bewaffneten Konflikten hervorgeht.

"Die Burschen und Mädchen, die nach Hause zurückkehren konnten, müssen nun medizinisch und psychologisch betreut werden", sagte die UNO-Beauftragte Virginia Gamba anlässlich des Internationalen Tages gegen den Einsatz von Kindersoldaten am 12. Februar. Es sei noch ein weiter Weg, bis die Heranwachsenden in ihren früheren Dörfern und Städten wieder ein normales Leben führen könnten.

In allen Konflikten Minderjährige rekrutiert oder entführt

UNO: Milizen lassen Tausende Kindersoldaten frei
TOPSHOT - A newly released child soldier looks through a rifle trigger guard during a release ceremony for child soldiers in Yambio, South Sudan, on February 7, 2018. More than 300 child soldiers, including 87 girls, have been released in South Sudan's war-torn region of Yambio under a programme to help reintegrate them into society, the UN said on on Februar y 7, 2018. A conflict erupted in South Sudan little more than two years after gained independence from Sudan in 2011, causing tens of thousands of deaths and uprooting nearly four million people. The integration programme in Yambio, which is located in the south of the country, aims at helping 700 child soldiers return to normal life. / AFP PHOTO / Stefanie Glinski

In allen 20 Konflikten, die die UNO-Stelle beobachtet, würden noch immer Minderjährige rekrutiert oder entführt. "Diese Kinder erleben entsetzliche Gewalt", sagte Gamba. "Es ist unsere Pflicht, ihnen zu zeigen, dass es Hoffnung auf ein Leben in Sicherheit und Frieden gibt."

Boten, Köche, Sex-Sklaven

Den UNO-Daten zufolge nutzen 61 Konfliktparteien Kinder, vor allem als Kämpfer, aber auch als Boten, Köche oder Sex-Sklaven. Besonders verheerend sei die Lage in Syrien, im Irak, im Südsudan, in Somalia und im Kongo.

Gamba forderte die Staaten der Welt auf, ihren Einsatz für die Freilassung und spätere Betreuung von Kindersoldaten nicht einzustellen. "Ohne ein starkes politisches und finanzielles Engagement, um die Kinder wieder in die Gesellschaft zu integrieren, werden sie wahrscheinlich erneut rekrutiert", sagte die UNO-Beauftragte. Insgesamt sind den Vereinten Nationen zufolge seit dem Jahr 2000 weltweit mehr als 115.000 Kindersoldaten freigekommen.

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