UNHCR: 20.400 im Mittelmeer Ertrunkene seit 2013

Migranten warten auf einem sinkenden Boot im Mittelmeer auf Rettung.
Das Flüchtlingshilfswerk fordert einen umfassenden Rettungs- und Aufnahmeplan unter Beteiligung aller EU-Mitgliedstaaten.

In den vergangenen sieben Jahren sind nach UN-Angaben rund 20.400 Menschen bei dem Versuch einer Überfahrt nach Europa im Mittelmeer ertrunken. Man könne nicht hinnehmen, dass Frauen, Kinder und Männer auf der Flucht ihr Leben verlieren, weil es zu wenig Rettungsmittel gebe, erklärte Chiara Cardoletti, Vertreterin des Flüchtlingshilfswerks UNHCR in Italien, laut Kathpress am Samstag in Rom.

Anlass war der Jahrestag eines Bootsunglücks am 3. Oktober 2013 vor Lampedusa. Damals starben laut UNHCR 368 Flüchtlinge und Migranten.

Cardoletti betonte, die Seenotrettung auf dem Mittelmeer dürfe nicht an die italienische Küstenwache, wenige Nichtregierungsorganisationen und unzureichend ausgerüstete Handelsschiffe delegiert werden.

Es sei auch inakzeptabel, dass die EU-Mittelmeeranrainer mit der Aufnahme von Bootsmigranten allein gelassen würden. Die UNHCR-Vertreterin verlangte einen umfassenden Rettungs- und Aufnahmeplan, der alle EU-Mitgliedstaaten beteiligen müsse.

Nach den jüngsten am Freitag veröffentlichten Zahlen des italienischen Innenministeriums erreichten im laufenden Jahr fast 24.000 Migranten und Flüchtlinge einen italienischen Hafen. Das sind drei Mal mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (7.900) und 13 Prozent mehr als 2018.

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