Ungarn hebt nach Panikkäufen Preisdeckel auf
Lange Schlangen bis in die späten Abendstunden hinein am Dienstag vor den ungarischen Tankstellen. Die Folge: Vielen Tankstellen ging der preisgedeckelte billige Kraftstoff aus. Laut Medienberichten musste deswegen ein Viertel der Tankstellen vorübergehend schließen. Laut dem ungarischen Erdölkonzern MOL hätten Panikkäufe zu dem Treibstoffmangel geführt. Versorgungslücken waren Wartungsarbeiten in der MOL-Raffinerie in Százhalombatta zuzuschreiben.
Kurz darauf hat Kabinettschef Gergely Gulyas die seit mehr als einem Jahr geltende Benzinpreisdeckelung mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Eine entsprechende Verordnung von Ministerpräsident Viktor Orbán erschien am späten Dienstagabend im ungarischen Amtsblatt.
Seit dem 1. November des Vorjahrs mussten die Autofahrer in Ungarn lediglich 480 Forint (1,17 Euro) für einen Liter Super bleifrei (95 Oktan) oder einen Liter Diesel bezahlen.
Die Regelung führte zuletzt zu Engpässen in der Versorgung mit Treibstoffen für Fahrzeuge; ausländische Mineralölfirmen hatten kein Interesse, Benzin zu Preisen unter dem Marktwert nach Ungarn zu liefern. Die Regierung hatte deshalb den Kreis der Anspruchsberechtigten zunehmend eingeschränkt. Seit letztem Mai durften nur noch in Ungarn zugelassene Fahrzeuge zum begünstigten Preis betankt werden. Im Juli wurde die Regelung auf Fahrzeuge beschränkt, die sich im Besitz von Privatpersonen befanden.
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