Leben mit Rekord-Inflation: Wie Orbáns Preisbremse Ungarn ausbremst

Leben mit Rekord-Inflation: Wie Orbáns Preisbremse Ungarn ausbremst
Orbáns Deckelung hält nicht, was sie verspricht. Für viele ist das Leben fast unleistbar geworden, nicht wenige kaufen lieber in Österreich ein.

Ildiko hat ein Heft. Penibel trägt sie darin ihren täglichen Einkauf ein, führt Buch über die Ausgaben, die sie und ihr Mann haben. Und die von Monat zu Monat steigen. "Vor drei Monaten kostete der Käse, den wir normalerweise kaufen, im Kilo 1.700 Forint (4,14 €). Jetzt sind es 3.300, etwa acht Euro." Selbiges gilt für Salami, Brot, Gemüse. Fast 300.000 Forint, 700 Euro, hat Ildiko ausgerechnet, gibt sie mittlerweile monatlich für Lebensmittel aus: "Ich kann mir das knapp leisten. Ich arbeite in Österreich, wohne in Sopron. Derzeit kaufe ich sogar lieber in Österreich ein als bei uns daheim."

Vorbei die Zeit, so scheint es, als ungarische Grenzstädte wie Sopron für Ostösterreicher ein billiges Einkaufsparadies darstellten. Ungarn kämpft aktuell mit der höchsten Lebensmittelinflation innerhalb der EU; im Oktober lag sie bei 45,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat (14,4 Prozent in Österreich). Ministerpräsident Viktor Orbán versucht, mittels Preisobergrenzen Herr der Lage zu werden – doch verschlimmert die Situation dadurch nur noch weiter.

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