UN-Migrationspakt: Afrikanische Union kritisiert Neinsager

AUSTRIA-EU-AFRICA-SUMMIT
Mahamat kritisiert bei EU-Afrika-Forum jene Länder, zu denen auch Österreich gehört: Thema Migration hat Beziehungen "überschattet".

Der Kommissionsvorsitzende der Afrikanischen Union (AU), Moussa Faki Mahamat, hat jene Länder, die den UNO-Migrationspakt abgelehnt haben - darunter Österreich - kritisiert. Die Frage der Migration "darf uns nicht teilen", betonte Mahamat am Dienstag in seiner Eröffnungsrede zum EU-Afrika-Forum in Wien.

Er sei "sehr überrascht" gewesen, dass einige Länder den Globalen Pakt der Vereinten Nationen für sichere, geordnete und reguläre Migration nicht akzeptieren wollten, zumal dieser ja rechtlich nicht bindend sei, so Mahamat. Er begrüßte gleichzeitig ausdrücklich die Initiative der Bundesregierung zur Organisation des hochrangigen Forums, das unter dem Motto "Digitalisierung und Innovation" stattfand.

Moussa Faki Mahamat, Vorsitzender der Kommission der Afrikanischen Union

In den vergangenen Jahren habe "leider das Thema der Migration eigentlich alles überschattet", befand der AU-Kommissionsvorsitzende. Man dürfe sich hier "kein Blatt vor den Mund nehmen und ganz klar sagen: Die afrikanische Jugend hat nicht das Schicksal, den Kontinent zu verlassen". Es gebe Ursachen für die Fluchtbewegungen, man dürfe nicht nur bei den "Folgen der Entscheidung ansetzen", warnte der frühere tschadische Premier und Außenminister.

Beide Kontinente müssten verantwortungsvoll und "Hand in Hand für das Wohl unserer Bevölkerungen" arbeiten, betonte Mahamat.

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