Umfrage: Nur knappe Mehrheit vertraut dem Euro

Umfrage: Nur knappe Mehrheit vertraut dem Euro
Skepsis gegenüber der Einheitswährung, die Zustimmung zur EU-Mitgliedschaft steigt.

Die Akzeptanz der Österreicher für die gemeinsame Währung ist nach sinkenden Werten 2012 derzeit etwas stabiler. 51 Prozent haben ein „sehr großes Vertrauen“ in den Euro, 48 Prozent „ein geringes“ oder „gar kein Vertrauen“, ein Prozent der Befragten gab keine Antwort (siehe Grafik).

Die Einstellung zur EU-Mitgliedschaft hat sich deutlich verbessert: Im April 2012 wollten nur 64 Prozent der Befragten in der EU bleiben, 30 Prozent plädierten zu diesem Zeitpunkt für einen EU-Austritt. Im November dieses Jahres sagten 72 Prozent „Ja zur Mitgliedschaft“ und nur mehr 20 Prozent der Befragten wollten die EU verlassen. Diese Werte ergab eine aktuelle Umfrage der Österreichischen Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE), die dem KURIER vorliegt. Die Umfrage wurde österreichweit von der Sozialwissenschaftlichen Studiengesellschaft unter 521 Personen durchgeführt.

Umfrage: Nur knappe Mehrheit vertraut dem Euro

Blitzableiter

„Das Vertrauen der Österreicher in den Euro stabilisiert sich auf unterem Niveau“, sagt Paul Schmidt, Leiter der ÖGfE. Er weist aber darauf hin, dass der Euro eine „emotionale Blitzableiterfunktion“ hat, weil die gemeinsame Währung für die Finanz- und Wirtschaftskrise und für vieles, was schiefläuft in der Europäischen Union, verantwortlich gemacht wird.

Sehr skeptisch beurteilen die Österreicher das Krisenmanagement der EU und die Zusammenarbeit der Mitgliedsländer bei der Bewältigung der Finanz-, Wirtschaft- und Beschäftigungskrise.

19 Prozent geben der EU ein glattes „Nicht genügend“, 24 Prozent der Befragten ein „Genügend“ und 40 Prozent ein „Befriedigend“. Nur ein Prozent stellen der Union ein „Sehr gut“ aus, zwölf Prozent sind für ein „Gut“, der Rest gab keine Antwort.

„Die Skepsis und die Kritik gegenüber dem Umgang der EU-Staaten mit der Krise bleibt hoch und hat sich im Vergleich zu 2012 kaum verändert“, erklärt Schmidt.

Positiv bewertet der Leiter der Gesellschaft für Europapolitik die Sichtweise der Österreicher zum Bestand der gemeinsamen Währung. „Der Euro steht weitgehend außer Diskussion.“ 71 Prozent der Befragten meinen, dass der Euro „auf jeden Fall“ bzw. „eher schon“ Bestand haben werde, im September 2012 waren es 66 Prozent. 26 Prozent sagen, dass der Euro „eher nicht“ bzw. „sicher nicht“ überleben werde.

In 17 EU-Staaten zahlt man derzeit mit dem Euro, Lettland wird Anfang 2014 18. Mitglied der Euro-Zone.

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