Umfrage: Grüne überholen Union in Deutschland

Umfrage: Grüne überholen Union in Deutschland
Auch die SPD büßt zwei Punkte ein und rutscht ab auf 13 Prozent.

Die Grünen in Deutschland haben einer Umfrage zufolge die Unionsparteien in der Wählergunst überholt. Im "Sonntagstrend" des Meinungsforschungsinstituts Kantar im Auftrag der Bild am Sonntag legen die Grünen um sechs Prozentpunkte zu und kommen auf 28 Prozent. Das ist der Zeitung zufolge der höchste Grünen-Wert in der Geschichte des "Sonntagstrends". Die Union verliert zwei Punkte und liegt nun bei 27 Prozent.

Auch die SPD büßt zwei Punkte ein und rutscht ab auf 13 Prozent - dem schlechtesten Wert seit August 2019. Linkspartei (7 Prozent) und AfD (10 Prozent) verlieren jeweils einen Punkt, die FDP bleibt bei 9 Prozent.

Kantar hat 1.225 Menschen im Zeitraum vom 15. bis zum 21. April befragt. Am vergangenen Montag hatte der Grünen-Bundesvorstand Parteichefin Annalena Baerbock als Kanzlerkandidatin nominiert. In der Union hat sich CDU-Chef Armin Laschet nach einem Machtkampf gegen den CSU-Vorsitzenden Markus Söder als Kanzlerkandidat durchgesetzt. Finanzminister Olaf Scholz steht schon länger als Kanzlerkandidat der SPD fest.

Bei einer Kanzler-Direktwahl hätte Baerbock gute Karten, wie eine weitere Umfrage ergab. Laut einer Insa-Befragung für die "Bild am Sonntag" würden 30 Prozent Baerbock direkt wählen, Scholz käme auf 20 Prozent und Laschet auf 18 Prozent.

Scholz bezeichnete in der "Bild am Sonntag" dennoch das Rennen als "völlig offen" und sprach seinen Mitkonkurrenten die Eignung für das Kanzleramt ab. "Deutschland ist eines der größten und erfolgreichsten Industrieländer der Welt. Es sollte von jemandem geführt werden, der Erfahrung im Regieren hat, der nicht nur regieren will, sondern das auch wirklich kann", sagte der Vizekanzler. "Ich bin der Kanzlerkandidat, der über die notwendige Erfahrung und Kenntnisse für diese Aufgabe verfügt. Das unterscheidet mich von meinen Wettbewerbern", fügte Scholz hinzu. Er rief zugleich Laschet auf, er solle "klar sagen, ob er sich traut, ohne sicheren Rückfahrschein in den Bundestagswahlkampf zu ziehen. Es geht um das wichtigste Amt im Land. Lauwarm geht da nicht."

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