Ukrainischer Außenminister: "Wir werden diesen Krieg gewinnen"

FILE PHOTO: Ukrainian Foreign Minister Kuleba attends a news conference in Antalya
Dmytro Kuleba fordert in ZiB 2-Interview Rückzug Russlands aus Saporischschja.

Nur eine Demilitarisierung von Saporischschja könne Sicherheit geben - Russland müsse sich aus der umkämpften Region um das Atomkraftwerk zurückziehen, forderte der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba im ZiB 2-Interview am Dienstag.

Ausdrücklich schloss er aus, dass das AKW von ukrainischer Seite beschossen worden sein könnte, wie von Russland behauptet wird: "Wir haben das Kraftwerk nicht beschossen."

Krim für Kuleba kein Sonderfall

Ob die Ukraine nach wie vor bereit sei, mit Russland zu verhandeln? Nur, wenn es dabei um die Wiederherstellung der vollen territorialen Integrität der Ukraine gehe, so Kuleba. Dass damit auch die Krim gemeint ist, machte der Minister unmissverständlich klar.

Auf wiederholtes Nachfragen von Moderator Armin Wolf zur Krim reagierte der Außenminister pikiert. "Sie klingen so, als würden Sie nach Rechtfertigungen suchen, warum die Krim zu Russland gehören sollte", sagte Kuleba. "Aber ich bin mir sicher, Sie sind ein redlicher Mann."

Er verstehe überhaupt nicht, warum manche im Westen so täten, als wäre die Krim anders zu sehen als der Rest der Ukraine. Die Tatsache, dass sich Russland ihrer schon 2014 bemächtigt habe, könne kein Grund sein. "Wenn Sie mir etwas stehlen und Sie es in Ihre Wohnung tragen, gehört es dann nicht mehr mir?" 

Zu allfälligen Konzessionen bei Verhandlungen wollte sich Kuleba nicht äußern - nur soviel: Es sei nicht denkbar, dass Russland der Ukraine - in Sachen NATO-Mitgliedschaft bzw. Neutralität - seinen Willen aufzwinge.

"Wir sitzen im selben Boot"

Kuleba zeigte sich überzeugt, dass diese Sicht der Dinge nicht nur moralisch berechtigt sondern auch politisch realistisch ist: "Wir werden diesen Krieg gewinnen." Weil die Ukraine keine Angst habe - und wenn andere Länder vor Russland auch keine Angst hätten, wäre es leichter.

Kuleba wiederholte auch die von ukrainischer Seite bekannte Sicht, wonach es bei diesem Krieg nicht nur um die Ukraine gehe: Wenn Russland den Krieg gewinne, sei als nächstes der Westen an der Reihe. "Wir sitzen im selben Boot."

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