Putins Männer fürs Grobe in der Ostukraine

Auf EU-Sanktionsliste: Separatisten Plotnizki (l.), Sachartschenko.
Die Separatisten-Führer Alexander Sachartschenko und Igor Plotnizki im Porträt.

In der sogenannten "Volksrepublik Donezk" ist er das Gesicht der Rebellion: Alexander Sachartschenko. Der gelernte Elektromechaniker machte erstmals bei der Besetzung der Gebietsverwaltung in Donezk im April des Vorjahres auf sich aufmerksam. Der 38-Jährige tritt meist in Tarnkleidung auf, mit Matrosenunterhemd und Orden am orange-schwarzen Georgsband – ein russisches Symbol für den Triumph über Hitler-Deutschland.

Der in Donezk geborene verheiratete Vater von drei Söhnen forderte Studenten vor Kurzem zu einem "Praktikum" an der Front auf. Er warnte aber: "Romantik gibt es da überhaupt nicht. Gestank, Dreck und Blut."

Immer wieder muss Moskau den forschen Ostukrainer zurückpfeifen: Im August hatte er freimütig erklärt, dass Russland 1200 ausgebildete Kämpfer sowie 30 Panzer in das von den Separatisten kontrollierte Gebiet geschickt habe. Der Kreml dementierte heftig.

"Mobilmachung"

Erst in der Vorwoche hatte Sachartschenko dann großmäulig angekündigt, im Zuge einer "Generalmobilmachung" 100.000 weitere Kämpfer zu mobilisieren, um sich der ukrainischen Armee entgegenzustellen. Und über einen Waffenstillstand wollte er sowieso nicht reden. Selbst Donnerstagfrüh, als die Verhandlungen in Minsk bereits in ein Abkommen gemündet waren, polterte Sachartschenko noch: Er werde das Abkommen auf keinen Fall unterschreiben.

Vom selben Kaliber ist Igor Plotnizki, Vertreter der "Volksrepublik Lugansk". Der bullig wirkende Major der Reserve absolvierte zu Sowjetzeiten die Artillerieschule im russischen Pensa. Nach der Unabhängigkeit der Ukraine im Jahr 1991 leitete der heute 50-Jährige verschiedene Unternehmen. Im vergangenen April übernahm er schließlich das Kommando des Bataillons Sarja (Morgenröte).

Der aus der Westukraine stammende verheiratete Vater zweier Kinder sorgte im November für Schlagzeilen, als er den ukrainischen Präsident Petro Poroschenko zum "Duell auf Leben und Tod" herausforderte. Die Regierung in Kiew erwiderte jedoch kühl: Plotnizki sei einzig und allein eines "Duells" mit der Justiz würdig.

Seit vergangenem Sommer stehen sowohl Plotnizki als auch Sachartschenko auf der Sanktionsliste der EU.

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