Ukraine: Russland mit größten Gebietsgewinnen seit Oktober 2022
Im Krieg gegen die Ukraine ist die russische Armee im August nach Berechnungen der Nachrichtenagentur AFP so stark vorgerückt wie seit Oktober 2022 nicht mehr.
Wie AFP auf Grundlagen von Daten der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) zu bestätigten und beanspruchten Geländegewinnen errechnete, brachte die russische Armee im vergangenen Monat in der Ukraine 477 Quadratkilometer unter ihre Kontrolle.
Das ist der größte russische Geländegewinn seit Oktober 2022 und entspricht mehr als 15 Quadratkilometern pro Tag im August. Die Gebietsgewinne verzeichnete Russland insbesondere in der ostukrainischen Region Donezk. Bis Sonntagabend war die russische Armee nur noch sieben Kilometer von der Stadt Pokrowsk entfernt, die als logistischer Knotenpunkt von großer strategischer Bedeutung gilt.
Minimale Gebietsgewinne
Die ukrainische Armee ist den Daten zufolge ihrerseits Anfang August rasch in die russische Grenzregion Kursk vorgerückt. Innerhalb von zwei Wochen rückte sie demnach auf gut 1.100 Quadratkilometern vor und war damit nur noch weniger als 35 Kilometer von der gleichnamigen Regionalhauptstadt entfernt. In den vergangenen Wochen verlangsamte sich der Vormarsch der ukrainischen Armee jedoch. Zuletzt hielt die ukrainische Armee den Berechnungen zufolge eine Fläche zwischen 1.150 und 1.300 Quadratkilometern in der Region Kursk besetzt.
Auf eigenem Boden hat die ukrainische Armee große Mühe, die russische Armee zurückzuschlagen. In diesem Jahr waren die Geländegewinne der Ukraine nur an acht Tagen größer als ihre Gebietsverluste - und auch an diesen Tagen waren ihre Gebietsgewinne laut den ISW-Daten minimal.
Die russische Armee hielt demnach am Montag insgesamt 66.266 Quadratkilometer in der Ukraine besetzt. Zusammen mit der bereits 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim machten die von Russland bestätigten oder reklamierten Geländegewinne 18 Prozent des ukrainischen Staatsgebiets vom Jahr 2013 aus.
Drei Tote durch russische Angriffe
Bei neuen russischen Angriffen auf die Ukraine sind laut ukrainischen Behörden drei Menschen ums Leben gekommen.
In der südlichen Oblast Saporischschja wurden zwei Menschen getötet, darunter ein achtjähriger Bub, teilte Gouverneur Iwan Fedorow auf Telegram mit.
Ein zwölfjähriges Mädchen befinde sich auf der Intensivstation. Bei einem Raketenangriff auf die Stadt Dnipro am späten Montagabend gab es laut Gouverneur Serhij Lysak einen Toten und sechs Verletzte, wie die dortige Verwaltung mitteilte. In der Region gab es Berichten zufolge einen Treffer auf ein Umspannwerk.
Kampfdrohnen iranischer Bauart
Im nordöstlichen Gebiet Sumy schlugen seit Montag in zahlreichen Orten russische Fliegerbomben und Artilleriegeschosse ein. Es gebe drei Verletzte. Durch die Region Sumy an der Grenze zu Russland läuft der Nachschub für die ukrainischen Truppen bei ihrer Offensive im russischen Gebiet Kursk.
Die ukrainische Luftwaffe teilte mit, nachts seien 27 von 35 angreifenden russischen Kampfdrohnen iranischer Bauart abgeschossen worden. Die Ukraine wehrt seit zweieinhalb Jahren eine russische Invasion ab.
Russlands Militär hat unterdessen nach Angaben des Verteidigungsministeriums zusätzliche Flugabwehrsysteme in die Region Belgorod verlegt. Das russische Grenzgebiet ist seit längerem immer wieder Ziel ukrainischer Gegenangriffe.
Kruz zusammengefasst:
Nach Angaben der Nachrichtenagentur AFP ist die russische Armee im vergangenen Monat stark vorgerückt.
Insgesamt hält Russland 66.266 Quadratkilometer der Ukraine besetzt.
Bei den jüngsten russischen Angriffen auf die Ukraine sind drei Menschen ums Leben gekommen.
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