Lawrow wirft Westen nukleare Panikmache vor, zieht Hitler-Vergleiche

Russia's Foreign Minister Sergei Lavrov attends a meeting with representatives of the self-proclaimed Donetsk and Lugansk republics in Moscow
"Ich versichere Ihnen, dass wir keine Provokationen zulassen werden, die uns das Gleichgewicht verlieren lassen", sagt der russische Außenminister.

Angesichts von Warnungen vor einem Atomkrieg hat Russland dem Westen Panikmache vorgeworfen. "Alle wissen, dass ein Dritter Weltkrieg nur ein nuklearer sein kann", sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow am Donnerstag. Diese Frage stelle sich aber nur in den Köpfen westlicher Politiker und nicht in denen der Russen.

"Ich versichere Ihnen, dass wir keine Provokationen zulassen werden, die uns das Gleichgewicht verlieren lassen", sagte Lawrow in einem vom Staatsfernsehen übertragenen Gespräch mit russischen und internationalen Medien. "Aber wenn (der Westen) anfängt, einen echten Krieg gegen uns zu entfesseln, sollten diejenigen, die solche Pläne aushecken, darüber nachdenken, und sie denken meiner Ansicht darüber nach."

Atomkrieg liege allein am Westen

Russlands Präsident Wladimir Putin hatte angeordnet, die Abschreckungswaffen der Atommacht in erhöhte Alarmbereitschaft zu setzen. Dazu gehören auch Atomwaffen.

Lawrow betonte nun: "Wir haben eine Militärdoktrin, die die Parameter und Bedingungen für den Einsatz von Atomwaffen beschreibt." Eine "Eskalation um der Deeskalation willen" werde es nicht geben, sagte er. "Aber das Gespräch über einen Atomkrieg ist jetzt im Gange." Das liege allein am Westen. Er warf westlichen Staaten auch "Hysterie" vor.

Der Minister kritisierte vor allem die USA scharf. "Die folgenden Vergleiche drängen sich für mich auf: Sowohl Napoleon als auch Hitler wollten einst Europa unterjochen. Jetzt haben die Amerikaner es unterjocht", sagte Lawrow.

Kein Besatzungsregime in Kiew geplant

Lawrow bekräftigte, dass sein Land nach der militärischen "Spezial-Operation" kein Besatzungsregime in Kiew plane. Das ukrainische Volk solle selbst darüber entscheiden, wie es künftig leben wolle, sagte er. An diesem Prozess sollten alle in dem Land lebenden Nationalitäten beteiligt sein.

Die größte Minderheit in der Ukraine sind Russen. Darüber hinaus gibt es beispielsweise auch eine ungarische, bulgarische, rumänische oder griechische Minderheit. Moskau wirft der ukrainischen Führung in Kiew eine antirussische Politik vor. Die "Operation" in der Ukraine läuft nach den Worten Lawrows, um das Land zu entmilitarisieren.

Lawrow unterstrich, dass Putin am vergangenen Donnerstag erklärt habe, dass keine Okkupation der Ukraine geplant sei.

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