Nächtlicher Raketenangriff und Kamikaze-Drohnen auf Odessa
Bei einem nächtlichen russischen Angriff auf die Hafenstadt Odessa sind nach ukrainischen Angaben mindestens drei Menschen verletzt worden. "Infolge des feindlichen Angriffs auf Odessa sind mehrere Brände durch herabfallende Raketensplitter ausgebrochen", erklärte der Gouverneur der ukrainischen Schwarzmeerregion, Oleh Kiper, auf Telegram. "Fenster von Gebäuden wurden durch die Druckwelle herausgerissen."
Die Luftabwehr in der Region und über der gleichnamigen Hafenstadt sei aktiviert worden, berichtete das Nachrichtenportal Ukrajinska Prawda am frühen Montagmorgen unter Berufung auf die Luftwaffe und die regionale Militärverwaltung. In Odessa seien mehrere Explosionen zu hören gewesen.
Odessa im Visier nach Aus für Getreideabkommen
Nach dem von Russland verkündeten Aus des Abkommens zur Verschiffung von ukrainischem Getreide im Juli sind vor allem die ukrainischen Schwarzmeerhäfen um Odessa ins Visier geraten. Mehrfach wurden die Hafenanlagen und auch die Millionenstadt selbst seither beschossen.
Minenfelder erschweren ukrainische Offensive
Auch bei der ukrainischen Offensive läuft es nicht so gut, wie erhofft. Die russischen Verteidigungslinien sind nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsminister Olexij Resnikow teilweise so dicht vermint, dass an manchen Teilen der Front bis zu fünf Minen pro Quadratmeter liegen.
In einem am Sonntag veröffentlichten Gespräch mit dem britischen Guardian sprach er von Millionen Sprengkörpern entlang der Front. Es gebe über Hunderte Kilometer hinweg Minenfelder. Dies sei ein ernstes Hindernis für die Gegenoffensive der ukrainischen Truppen.
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Dem Guardian zufolge war Resnikow überzeugt, dass die riesigen Minenfelder von ukrainischen Truppen überwunden werden könnten. Er betonte jedoch, es sei von entscheidender Bedeutung, dass die Verbündeten die bereits von einigen Nationen angebotene Ausbildung der ukrainischen Minenräumer ausweiteten und beschleunigten.
Selenskij kündigt Vergeltung für getötete Familie bei Cherson an
Nach der Tötung einer vierköpfigen Familie durch russischen Artilleriebeschuss in der Südukraine hat Präsident Wolodymyr Selenskij Vergeltung angekündigt. "Jeder vernichtete Besatzer, alle verbrannten russischen Fahrzeuge, Feuer in ihren Hauptquartieren und Lagerhäusern, die äußerst aussagekräftige 'Vernebelung' der Krimbrücke und mehr - all das beweist, dass wir kein Verbrechen Russlands unbeantwortet lassen werden", sagte er am Sonntag in seiner abendlichen Videobotschaft.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 17 Monaten gegen den russischen Angriffskrieg. Bei der derzeit laufenden Gegenoffensive stoßen die Ukrainer auf Minenfelder, Panzerabwehrgräben und andere Hindernisse sowie auf gestaffelte Verteidigungslinien der Russen.
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