Ukraine: Kiew will seit Sonntag 60 Angriffe abgewehrt haben

Ukraine: Kiew will seit Sonntag 60 Angriffe abgewehrt haben
Lage in Bachmut "unter Kontrolle". Russland verstärkt Angriffe auf ostukrainische Stadt Marjinka.

Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Angaben des Generalstabs seit Ostersonntag rund 60 russische Angriffe abgewehrt und sechs Drohnen abgeschossen. Am aktivsten sei der Gegner im Raum Donezk im Osten, teilte der Generalstab am Montag in Kiew mit. Betroffen von massivem Artilleriebeschuss war zudem die Stadt Cherson im Süden. Laut britischen Geheimdiensten hat Moskau in den vergangenen sieben Tagen auch die Panzerangriffe auf die ostukrainische Stadt Marjinka ausgeweitet.

Russland setze in der Region weiterhin viele Ressourcen für minimale Gewinne ein, hieß es am Montag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Donezk-Region habe für Moskau weiterhin hohe Priorität. Donezk ist die größte Stadt in der gleichnamigen Region, die von aus Moskau unterstützten Separatisten zur unabhängigen Volksrepublik erklärt wurde. Inzwischen hat Moskau das Gebiet völkerrechtswidrig annektiert. Die Stadt Marjinka, von der aus wichtige Verkehrswege verlaufen, sei bereits seit 2014 umkämpft und durch Raketenfeuer weitgehend zerstört, heißt es im Bericht der Briten.

Der Schwerpunkt der Kämpfe liegt den Angaben zufolge weiter in der Stadt und im Raum Bachmut, ebenfalls im Gebiet Donezk. Der Kommandant für die ukrainischen Streitkräfte im Osten, General Olexander Syrskyj, warf Russland vor, dort - wie zuvor in Syrien - zu einer "Taktik der verbrannten Erde" übergegangen zu sein.

"Es werden mit Luftschlägen und Artilleriefeuer Gebäude und Stellungen zerstört. Die Lage ist schwierig, aber unter Kontrolle", sagte Syrskyj am Montag. Die ukrainischen Truppen würden der Offensive der Russen in Bachmut "heldenhaft" standhalten. Sie hätten es geschafft, die Einheiten der russischen Privatarmee Wagner abzunutzen, sodass der Feind nun gezwungen sei, Spezialtruppen der regulären russischen Streitkräfte einzusetzen. Auf Fotos und Videos waren ausgebrannte Häuserskelette und Trümmerberge eingestürzter Gebäude zu sehen.

Strategisch wichtige Stadt

Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin hatte dagegen zuletzt gesagt, dass seine Einheiten in der Stadt vorankämen. Er sprach von einer Schwächung der ukrainischen Einheiten auch durch den Wegfall von Versorgungswegen. Die Unterstützung durch die regulären russischen Truppen wollte er nicht kommentieren. Die ukrainische Führung hatte stets betont, die strategische wichtige Stadt Bachmut nicht aufzugeben, um einen weiteren Durchbruch der russischen Truppen ins Landesinnere zu verhindern. Russland verfolgt in dem Krieg unter anderem das Ziel, die gesamte Region Donezk einzunehmen.

Kommentare