Ukraine geht mit Killerdrohnen in Guerillakrieg gegen Panzer

Die türkische Bayraktar-Drohne bei einer Parade der ukrainischen Armee
Leicht zu transportieren müsse das Zeug sein, einfach zu bedienen – und vor allem schnell müsse es gehen: Die Anmerkungen eines hochrangigen Pentagon-Vertreters gegenüber Reportern fasst das Konzept für das nächste 800-Millionen-Dollar-Waffenpaket klar zusammen.
Einer der wichtigsten Teile des Pakets ist eine Waffengattung, mit der die Ukrainer schon in den vergangenen Wochen den russischen Angreifern schwere Verluste zugefügt haben: Drohnen.
Kampfdrohnen aus der Türkei, bestückt mit Bomben oder Raketen, wurden gezielt bei Überfällen auf russische Panzerkonvois eingesetzt. Auch die vorhergehende Aufklärung erledigten Drohnen. Diese Angriffe aus dem Hinterhalt verursachen das Stocken des russischen Vormarsches. Das zeigen die unzähligen Berichte und Fotos von ausgebrannten russischen Panzern entlang der Landstraßen.
„Kamikaze-Drohne“
Die US-Drohnen, von denen in einer ersten Tranche 100 Stück geliefert werden sollen, sind einfacher konstruiert, viel leichter zu transportieren und vor allem viel billiger als die türkischen Modelle. Offiziell „Springmesser“-Drohne genannt, wird sie in Militärkreisen als „Kamikaze-Drohne“ bezeichnet. Sie passt in eine Art Rucksack, kann so bis in unmittelbare Nähe des Einsatzgebietes gebracht werden. Dort wird sie direkt gegen einen Panzer oder eine Gruppe von Soldaten gesteuert und gesprengt. Einen „unmittelbaren Effekt im Kampfgeschehen“ erwartet sich ein US-Militärexperte gegenüber der "New York Times".
Drohnen aus Israel
Doch auch die russische Armee setzt in der Ukraine jetzt verstärkt auf Drohnen. Da man die ukrainische Luftabwehr offensichtlich noch immer nicht zerstört hat, setzt man Kampfflugzeuge nur selten ein. Stattdessen werden immer häufiger Abschüsse oder Abstürze von russischen Drohnen gemeldet, etwa im rumänischen Grenzgebiet zur Ukraine. Ob die riesige, völlig veraltete Tupolew-Drohne, die in der Vorwoche in der Nähe der kroatischen Hauptstadt Zagreb abstürzte, tatsächlich von der russischen Armee stammt, wird noch untersucht. Klar aber ist, Russland hat auch weit modernere Drohnensysteme jetzt im Einsatz. Jene, die zu Wochenbeginn im polnischen Luftraum auftauchte, ist etwa die Weiterentwicklung eines Modells aus Israel.

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