UKIP unterliegt bei Nachwahl in Brexit-Hochburg Stoke-on-Trent

UKIP-Politiker Paul Nuttall hatte nur bei der Stimmabgabe gut lachen.
Wirtschaftlich angeschlagene Stadt stimmte im Vorjahr zwar für den Brexit, aber diesmal nicht für EU-kritische Partei.

Es ist ein Rückschlag für die rechtspopulistische EU-kritischen UKIP-Partei, die Erwartungen bei einer Nachwahl in Großbritannien auf einen Sitz im Unterhaus haben sich nicht erfüllt. In der Stadt Stoke-on-Trent, die seit Jahrzehnten von der linksgerichteten Labour Party im Unterhaus vertreten wird, verlor UKIP-Chef Paul Nuttall am Donnerstag gegen den Labour-Kandidaten Gareth Snell.

UKIP unterliegt bei Nachwahl in Brexit-Hochburg Stoke-on-Trent
Labour party candidate Gareth Snell hugs his wife Sophia after winning the Stoke Central by-election in Stoke on Trent, February 24, 2017. REUTERS/Darren Staples
Snell kam auf 7853 Stimmen, Nuttall erhielt 5233 Stimmen. In der wirtschaftlich angeschlagenen Stadt hatte eine große Mehrheit im Juni für den Austritt aus der EU gestimmt. Der Abstimmung wurde Signalcharakter zugeschrieben: Eine Niederlage könnte nun für UKIP die derzeitige politische Krise verschärfen. Die UKIP, die bisher nur einen Parlamentssitz hält, hatte sich massiv für den Brexit eingesetzt, war zuletzt aber durch Führungsquerelen geschwächt. Die Labour Party, die innerlich zerstritten ist und in landesweiten Erhebungen schlechte Umfragewerte hat, konnte durch den Nachwahlerfolg einen weiteren Rückschlag verhindern.

Labour-Chef Jeremy Corbyn begrüßte den Sieg beim Kurzmitteilungsdienst Twitter als "klaren Sieg".

Tories siegten bei weiterer Nachwahl

In einer weiteren Nachwahl in Copeland musste sich Corbyns Partei jedoch den konservativen Tories von Premierministerin Theresa May geschlagen geben. Dort siegte die Kandidatin der Tories, Trudy Harrison, mit 13.748 Stimmen vor ihrer Labour-Rivalin Gillian Troughton, die auf 11.601 Stimmen kam. Landesweit beträgt der Abstand von Labour auf die Tories in Umfragen 18 Prozentpunkte.

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