Überraschung bei Kommunalwahlen

Manuela Carmena siegte in Madrid.
Newcomerinnen erobern Bürgermeisterposten in Madrid und Barcelona. Verluste für Konservative.

Die in Spanien regierende Volkspartei (PP) hat bei den landesweiten Kommunalwahlen das schlechteste Ergebnis seit 1991 erzielt. Das ergab sich Sonntagabend nach der Auszählung von 80 Prozent der abgegebenen Stimmen.

Allerdings blieb die PP mit 26,5 Prozent stimmenstärkste Partei. Sie musste aber gegenüber den Wahlen von 2011 einen Verlust von zehn Prozent hinnehmen. Die oppositionellen Sozialisten kamen auf 25,5 Prozent.

Unterdessen wurde bekannt, dass laut Teilergebnissen die mit der linken Podemos verbundene Liste "Barcelona en Comu" in der katalanischen Hauptstadt vorne liegt

Newcomerinnen in Madrid und Barcelona

Die spanische Hauptstadt Madrid und die katalanische Metropole Barcelona werden ersten Nachwahlbefragungen zufolge künftig Bürgermeisterinnen erhalten, die nicht den etablierten Parteien angehören. In Madrid könnte die von Podemos und anderen linken Gruppen unterstützte Ex-Richterin Manuela Carmena (71) gesiegt haben.

Allerdings war am Abend das Rennen noch offen. Während der Sender Telemadrid den Sieg Carmenas über die Konservative Esperanza Aguirre verkündete, stellte Antena 3 eine umgekehrt Prognose.

Barcelona wird laut den Exit-Polls von der 41-jährigen Ada Colau regiert werden, die sich in den letzten Jahren gegen die Zwangsräumung von Wohnungen engagiert hatte.

In Spanien wird wohl gegen Jahresende ein neues Parlament gewählt.. Podemos ("Wir können") lehnt ähnlich wie die griechische Regierungspartei Syriza die Spar- und Reformprogramme ab, mit denen finanzschwache Länder aus der Schuldenkrise herausfinden sollen. Spanien hat nach dem Platzen einer Immobilienblase einen mehrjährigen Abschwung hinter sich, inzwischen wächst die Wirtschaft aber wieder.

Kritik an Sparkurs

Bisher regiert Ministerpräsident Mariano Rajoy mit absoluter Mehrheit. Wie in Griechenland haben sich wegen des Sparkurses aber viele Spanier von den etablierten Parteien abgewendet. Umfragen von Ende April zufolge könnten die PP, die oppositionellen Sozialisten sowie die beiden Neulinge Ciudadanos und Podemos mit je 18 bis 22 Prozent der Stimmen bei der Parlamentswahl rechnen.

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