Türkei verlegt wegen Gasstreits Kampfdrohne nach Nordzypern

Zypern ist seit 1974 geteilt
Erdogan droht Zypern und Griechenland im Streit ums Gas im östlichen Mittelmeer.

Die bewaffnete Drohne vom Typ Bayraktar TB2 landete am Montagmorgen auf dem Gecitkale-Flughafen in Famagusta. Die Regierung der international nicht anerkannten Türkischen Republik Nordzypern (KKTC) hatte „angesichts der jüngsten Entwicklung in der östlichen Mittelmeerregion“ die Verlegung der Drohne genehmigt.

Der Schritt diene „dem Schutz der legitimen Rechte und Interessen“ der Türkischen Republik Nordzypern und der Türkei, erklärte die Regierung vergangene Woche. Verkehrsminister Tolga Atakan sagte, die Verlegung der türkischen Drohne sei auch eine Reaktion auf den Kauf israelischer Drohnen durch Zypern im Oktober.
Die Mittelmeerinsel ist seit einem griechischen Militärputsch 1974 in einen griechischen Süden und einen türkischen Norden geteilt. Die Türkei ist seitdem mit Truppen im Norden präsent. Außer Ankara erkennt kein Staat die Türkische Republik Nordzypern an. Die gesamte Insel ist als Republik Zypern seit 2004 EU-Mitglied. Das EU-Recht kann jedoch nur im griechischen Süden der Insel angewendet werden.

Seit der Entdeckung großer Gasvorkommen um Zypern gibt es Streit um ihre Ausbeutung. Die Türkei und die türkischen Zyprioten verlangen, daran beteiligt zu werden. Ankara schickte mehrere Bohrschiffe in Begleitung von Kriegsschiffen in die Region, weshalb es wiederholt zu Zwischenfällen mit Schiffen anderer Staaten kam.
Im November unterzeichnete die Türkei ein umstrittenes Seeabkommen mit Libyen, das die Grenzen des türkischen Festlandsockels im östlichen Mittelmeer erheblich ausweitet. Griechenland und Ägypten haben die Vereinbarung scharf kritisiert, da sie ihre eigenen Ansprüche verletzt sehen. Auch die EU lehnt das Abkommen ab.

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