"Erdoğan bleibt situationselastisch zwischen Ost und West"

Turkish Election Council declares Erdogan winner in run-off vote
Der neue, alte Präsident wird auch in den nächsten fünf Jahren in seiner Außenpolitik sein Land an erste Stelle stellen. An ein paar Kurswechseln kommt er dennoch nicht vorbei.

Nach Recep Tayyip Erdoğans Wiederwahl 2018 übten sich die westlichen Regierungschefs noch in Zurückhaltung. Nicht so diesmal: Ungarns Premier Viktor Orbán gratulierte als Erster, noch bevor die Wahlbehörde Erdoğans Sieg verkündet hatte; Emmanuel Macron, Ursula von der Leyen und Co. folgten. Deutschlands Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat den neuen alten Präsidenten sogar schon nach Berlin eingeladen. "Erdoğan befindet sich gerade in einer sehr komfortablen Position, weder der Westen noch der Osten kommen an ihm vorbei", analysiert der Politikwissenschafter Hüseyin Çiçek gegenüber dem KURIER.

Was bedeutet das für die türkische Außenpolitik in den nächsten fünf Jahren Erdoğan?

  • Machtspiele mit der EU

Schon am Donnerstag wird Erdoğan beim Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft im moldawischen Chișinău mit den europäischen Regierungschefs zusammenkommen. Thema des Treffens: der Krieg in der Ukraine. Dabei kommt die EU an der Türkei nicht vorbei: "Erdoğan hat sich durch seinen Erfolg beim Verhandeln des Getreideabkommens in eine starke Position gebracht", so Çiçek.

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