Türkei erwägt, Flughafen in Kabul langfristig zu organisieren

FILE PHOTO: Evacuation from Hamid Karzai International Airport in Kabul
Am 31. August ziehen die US-Truppen ab. Was passiert danach mit dem zentralen Airport des Landes? Nun bringt sich Ankara ins Spiel.

Der Abzug der internationalen Truppen aus Afghanistan ist beschlossene Sache, bis 31. August wollen auch die USA die Evakuierungen aus dem Krisengebiet abgeschlossen haben. Unklar ist nun, was danach mit Ausreisewilligen passiert. Derzeit sichert und organisiert in erster Linie die US-Armee - gemeinsam mit Nato-Partnern - den Flughafen in Kabul.

Nun bringt sich die Türkei ins Spiel und nennt einen zivilen Service am Flughafen als "sinnvoll".

„Nach dem Abzug unseres Militärs können wir den Betrieb des Flughafens dort fortsetzen. Natürlich werden Bedingungen und Details noch besprochen, aber es gibt eine Anfrage“, sagte Ibrahim Kalin, ein Sprecher von Präsident Erdogan, am Donnerstag im Fernsehen.

Gespräche mit Taliban

Um internationale Anerkennung zu erlangen, müsse die neue Regierung die Sicherheit des Flughafens und seinen normalen Betrieb gewährleisten. „Wir erwarten daher, dass die Verhandlungen mit den Taliban positiv verlaufen.“ Sobald man sich einig sei, „dann werden wir diesen Service dort weiterhin anbieten“.

Der sichere Betrieb des Airports galt zumindest bis zur Machtübernahme der Taliban – zusammen mit einer medizinischen Versorgung – als Voraussetzung dafür, dass Botschaften und internationale Vertretungen im Land bleiben können.

Forderung der Taliban

Die Eroberung Kabuls durch die Taliban durchkreuzte Pläne Ankaras, die Sicherheit am Hauptflughafen des Landes im Rahmen einer von den USA unterstützten Mission zu übernehmen. Die Taliban hatten die Türkei am Mittwochabend nach deren Angaben um technische Unterstützung beim Betrieb des Flughafens in Kabul nach dem Abzug ausländischer Truppen gebeten.

Die Taliban bestünden aber zugleich darauf, dass auch die Regierung in Ankara bis zum Ende der Frist am 31. August ihr Militär komplett abziehe, sagten zwei türkische Vertreter der Nachrichtenagentur Reuters.

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