Trumps Wahlkampfmanager Manafort tritt zurück

Wahlkampfmanager Paul Manafort
Zum zweiten Mal binnen zwei Monaten wurde das Wahlkampfteam des Republikaners umgebaut.

Der Wahlkampfmanager des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump, Paul Manafort, ist zurückgetreten. Manafort habe seinen Rücktritt angeboten und er habe ihn angenommen, teilte Trump am Freitag mit. Der Immobilienmilliardär hatte am Mittwoch zum zweiten Mal binnen zwei Monaten sein Wahlkampfteam umgebaut.

Offiziell behielt Manafort seinen Posten, jedoch wurde ihm Stephen Bannon als Geschäftsführer der Wahlkampagne zur Seite gestellt - was auf Manaforts Entmachtung hinauslief.

Der 67-jährige Manafort geriet in den vergangenen Tagen ins Zwielicht. Die New York Times berichtete Einzelheiten darüber, dass er jahrelang für den ehemaligen ukrainischen Präsidenten und Kreml-Verbündeten Viktor Janukowitsch gearbeitet und dafür möglicherweise Millionenbeträge kassiert hatte.

Zwar wies der Trump-Manager jeden Schwarzgeld-Verdacht als "töricht" zurück. Die ukrainische Anti-Korruptions-Behörde veröffentlichte aber an diesem Freitag Abrechnungsbögen, auf denen Manafort als Empfänger von umgerechnet 11,35 Millionen Euro genannt wird. Der Abgeordnete Sergej Leschtschenko von der pro-westlichen Regierungsmehrheit warf Manafort vor, er habe seine Kontakte zu den prorussischen Kräften bis in das Jahr 2015 hinein aufrechterhalten.

Trump-Wahlkampf in der Krise

In Trumps Team gab es offenkundig erhebliche Spannungen. Der republikanische Präsidentschaftskandidat geriet in den vergangenen Wochen nach schlechten Umfrageergebnissen gegenüber seiner demokratischen Mitbewerberin Hillary Clinton in die Defensive. Trump ernannte bei der Umbildung seines Teams am Mittwoch auch eine neue Kampagnenmanagerin, Kellyanne Conway. Diese erklärte umgehend, das neue Team werde "sicherstellen, dass Donald Trump sich in seiner eigenen Haut wohl fühlt, dass er seine Authentizität nicht verliert".

Am Donnerstag äußerte Trump allerdings Bedauern über seine rhetorische Entgleisungen. "Manchmal wählt man nicht die richtigen Worte oder man sagt etwas Falsches, wenn man in der Hitze des Gefechts steht und über eine Vielzahl Dinge spricht", räumte Trump bei Kundgebung in Charlotte im Bundesstaat North Carolina ein. "Ich habe das getan. Und ob man mir das glaubt oder nicht - ich bedaure es."

Trump hielt die Rede nicht frei, sondern las sie vom Teleprompter ab. Er deutete die Bereitschaft an, nicht mehr durch den Stil seiner Auftritte von den politischen Inhalten ablenken zu wollen: "Es steht zu viel auf dem Spiel, als dass wir uns mit diesen Dingen aufhalten sollten."

Schlechte Umfragewerte

Manafort hatte versucht, Trump zur Mäßigung zu bewegen. Clinton liegt in den Meinungsumfragen laut Real Clear Politics inzwischen bei 47,2 Prozent, Trump bei 41,2 Prozent. Trumps erster TV-Wahlwerbespot konzentriert sich nun auf Sicherheitsfragen. Trump kreidet Clinton darin an, sie lasse "syrische Flüchtlinge hereinströmen". Überführte Verbrecher könnten als illegale Einwanderer im Land bleiben, heißt es in dem TV-Spot, der für 4,8 Millionen Dollar (4,2 Millionen Euro) in den kommenden Tagen in sogenannten "Swing states" geschaltet werden soll.

Die Republikaner setzen vor allem in Florida, North Carolina, Ohio und Pennsylvania auf Erfolge ihrer Wahlkampagne im Fernsehen. Clinton hat ihrerseits bereits 61 Millionen Dollar für Wahlwerbung im Fernsehen ausgegeben. Der Sprecher in Trumps Spot sagt, bei einer Präsidentin Clinton werde es "mehr von demselben, aber schlimmer" geben, während schaurige Musik erklingt. Später wird der Ton heiterer und die Botschaft lautet: "Donald Trumps Amerika ist sicher." Terroristen und "gefährliche Kriminelle" würden "ferngehalten", die Grenzen würden "sicher sein".

Kommentare