Trump hat weiter die Absicht, eine Mauer zu errichten

Trump hat der illegalen Einwanderung und dem Drogenschmuggel den Kampf angesagt.Sein Plan ist weiterhin, eine gigantische Mauer zu errichten, die die USA von Mexiko trennen und sein Land sicherer machen soll.

Der künftige US-Präsident will schnell mit dem Bau einer Mauer an der mehr als 3.000 Kilometer langen Grenze zu Mexiko beginnen. Er will damit vor allem die illegale Einwanderung bekämpfen, aber auch den Drogenschmuggel. Mexiko soll die Kosten für das Projekt tragen.

"Dieser neue Zaun ist kein Problem für uns"

Kaum verwunderlich, dass er sich damit auf der anderen Seite des Rio Grande so gut wie keine Freunde macht. Und doch: es gibt auch Mexikaner, die dem Projekt etwas abgewinnen können. Etwa in Ciudad Juarez. Dort hoffen einige Bewohner, dass gerade die Mauer dazu beiträgt, die außer Kontrolle geratene Drogenkriminalität in ihrer Stadt zumindest etwas einzudämmen."Dieser neue Zaun ist kein Problem für uns, im Gegenteil, es ist besser. Weniger werden da durchkommen", sagt Esteban Sabedra. Der Fabrikarbeiter lebt in einer der ärmsten Gemeinden Mexikos, direkt an der Grenze. Menschenschmuggler und Drogenhändler passieren nahezu ungehindert den rostigen Maschendrahtzaun, der Mexiko von den USA trennt. Würde dort eine Mauer stehen, wäre das wohl nicht so leicht.

Ähnliche Lage im Valle de Juarez: Der grüne Landstrich südöstlich der Stadt war bis vor einigen Jahren noch das Ausflugsziel der mexikanischen Mittelschicht. Heute leben in dem einst beschaulichen Tal die illegalen Schleuser. Die Banden sind der lokalen Polizei deutlich überlegen. Sie bringen die Flüchtlinge auf einem langen und beschwerlichen Weg über die Grenze in die USA. Auch hier könnte Trumps Mauer den Landstrich wieder zu einem ruhigeren Ort machen, hofft Juarez' Staatsanwalt Jorge Arnaldo Nava Lopez.

336 Morde in Juarez seit 2007

Ciudad Juarez ist nur einen Steinwurf vom texanischen El Paso getrennt. Ein Sicherheitszaun trennt die Stadt mit ihren etwa 1,4 Millionen Einwohnern seit 2010 von den USA. Eigentlich wollte die Regierung in Washington so den Banden das Leben schwermachen. Doch ob dies auch den Menschen in Ciudad Juarez zugutekam, ist fragwürdig: Als mit dem Zaunbau 2007 begonnen wurde, zählten die Behörden in Juarez 336 Morde. Nach der Fertigstellung drei Jahre später waren es 3.057. In der Stadt liefern sich Banden mit einer bisher kaum da gewesenen Brutalität Gebietskämpfe.

Trump hält ungeachtet der internationalen Kritik über seine Mauerpläne an seinem Wahlkampfversprechen fest. Er werde die Mauer bauen und Mexiko werde die USA dafür "in der ein oder anderen Form entschädigen".

Kommentare