Trump: US-Wahlergebnis womöglich erst nach Monaten

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US-Präsident schürt weiter Zweifel an Zuverlässigkeit der Briefwahl. Twitter, Facebook und Google wollen faire Wahlen garantieren.

Gut zwei Monate vor der US-Wahl macht Präsident Donald Trump erneut gegen die Möglichkeit der Abstimmung per Briefwahl Stimmung. "Sie werden niemals am 3. November die Auszählung haben", äußerte Trump Zweifel an der Zuverlässigkeit der Ergebnisse. "Sie werden meiner Meinung nach das Ergebnis dieser Wahl für Wochen oder Monate nicht wissen, vielleicht nie."

Wegen der Corona-Pandemie rechnen die US-Behörden bei der kommenden Wahl mit rund 50 Millionen Briefwählern, weshalb die Auszählung mehr Zeit als üblich in Anspruch nehmen könnte. Der US-Präsident macht seit Monaten Stimmung gegen die Briefwahl und bezeichnet diese als betrugsanfällig, obwohl Experten deutlich widersprechen.

Nicht vorbereitet

"Wir sind darauf nicht vorbereitet, 51 Millionen Stimmzettel", sagte Trump. Dies werde für die USA sehr unangenehm und sei "ein sehr ernstes Problem für unsere Demokratie".

Twitter kontert

Der Kurznachrichtendienst Twitter kündigte unterdessen an, er bereite sich auf Versuche des Präsidenten vor, die Integrität der US-Wahlen zu untergraben. "Wir arbeiten mit der Regierung, der Zivilgesellschaft und anderen Online-Unternehmen, um Risiken für den öffentlichen Meinungsaustausch besser zu identifizieren, zu verstehen und zu verkleinern", sagte Twitter-Vizepräsidentin Jessica Herrera-Flanigan. Das Unternehmen werde angesichts der erwarteten längeren Auszählung die Monate bis zur Amtseinführung im Jänner als Teil der Wahl behandeln.

Auch Facebook und Google hatten besondere Maßnahmen angekündigt. So bereitet Facebook nach einem Bericht der  New York Times  Reaktionen auf verschiedene Szenarien nach der Wahl vor, etwa Versuche Trumps, über das Online-Netzwerk fälschlicherweise einen Wahlsieg zu verkünden oder das Ergebnis anzuzweifeln.

 

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