Trump und die "Beasty Boys" dieser Welt – Eine Frage der Ehre

Donald Trump scheint seine Liebe zu den "bösen Buben" dieser Welt zu entdecken – und setzt viel aufs Spiel.

"Vielleicht bin ich zu beschäftigt, um ihn zu treffen." Mit dieser Aussage düpierte der philippinische Präsident Rodrigo Duterte seinen Amtskollegen Donald Trump. Als Bündnispartner die Einladung des US-Präsidenten auszuschlagen, dazu gehört schon eine ordentliche Portion "Eier", wie Duterte gerne sagt. Dabei hätte Trump damit rechnen müssen, dass ihm bei Duterte Derartiges passieren könnte – schon Obama hatte er mehr oder weniger offensichtlich als "Hurensohn" bezeichnet, sich selbst mit Adolf Hitler verglichen.

Duterte, der sich damit brüstet, Drogendealer aus Hubschraubern geworfen, oder auf offener Straße erschossen zu haben, gilt am diplomatischen Parkett als Rüpel. Dass er auf den Philippinen die Todesstrafe wieder einführte und nebenbei die Strafmündigkeit auf neun Jahre setzen möchte, macht ihn international nicht beliebter. Am Montag setzte Trump in Richtung eines anderen "Bad Boys" : "Es wäre mir eine Ehre", sagte er im Hinblick auf ein mögliches Treffen mit Nordkoreas Diktator Kim Jong-un.

Zwar setzte er nach, dass er dies nur "unter passenden Umständen machen würde, trotzdem bricht er damit mit einer langen Tradition: Seit Kims Großvater in Nordkorea ein stalinistisches Regime etablierte, hat sich noch kein US-Präsident mit einem Despoten aus Pjöngjang getroffen. "Die Menschen sind besorgt darüber, ob die Werte, auf die Amerika seine Reputation und ein gesamtes Internationales System aufgebaut hat, überleben werden", heißt es in einem Kommentar der New York Times.

Selbst das rechte Magazin Breitbart räumte ein: Das Wort "Ehre" in die Nähe Kim Jong-uns zu stellen, ist für Beobachter des Regimes in Pjöngjang hart zu schlucken, vor allem wenn dieses Regime einen Atomkrieg gegen Amerika führen will."

Gleichzeitig stellt Trump in Südkorea ein modernes Raketenabwehrsystem auf, was wiederum das einst gute Verhältnis zum russischen Präsidenten Wladimir Putin und die erst neu entdeckte Freundschaft zu Chinas Staatschef Xi Jinping deutlich abkühlt.

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