Streit beigelegt: "Fantastisches Treffen" zwischen Trump und Xi
 
            
            US-Präsident Donald Trump mit Chinas Staatschef Xi Jinping.
Zusammenfassung
- US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping haben sich in Busan getroffen und den Handelsstreit zwischen den USA und China laut Trump "beigelegt".
- Beide Länder einigten sich auf eine Senkung von Zöllen, Wiederaufnahme von US-Sojabohnenexporten nach China, eine Vereinbarung zu Seltenen Erden und Maßnahmen gegen illegalen Fentanyl-Handel.
- Die Finanzmärkte reagierten positiv auf die Einigung, doch bleibt unklar, wie dauerhaft die Entspannung zwischen den beiden Wirtschaftsmächten ist.
Seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump ist das Verhältnis zwischen China und den USA zusehends abgekühlt. Washington und Peking überzogen sich gegenseitig mit Zöllen und Handelsbeschränkungen. Am Mittwoch trafen sich US-Präsident Trump und Chinas Staatschef Xi Jinping in der südkoreanischen Stadt Busan. Es war das erste Treffen der beiden Staatschefs seit 2019.
In dem fast zweistündigen Gespräch wurde der Streit zwischen China und den Vereinigten Staaten "beigelegt", wie es Trump im Anschluss formulierte. "Ich glaube, das war ein fantastisches Treffen", sagte der Republikaner nach seiner Abreise vor Journalisten an Bord der Präsidentenmaschine Air Force One. "Viele Dinge" seien "zum Abschluss gebracht" worden. Er gehe davon aus, dass man eine "fantastische Beziehung" für eine "lange Zeit" haben werde, so Trump, der Xi als einen großartigen Führer eines großartigen Landes lobte.
Aus Peking gab es zunächst keine Äußerungen zu dem Treffen.
Zölle werden gesenkt
Die Vereinigten Staaten haben laut Trump mit China eine Einigung über eine Senkung von Zöllen auf Waren aus der Volksrepublik erzielt. Im Gegenzug werde China wieder Sojabohnen aus den USA kaufen, die Ausfuhr Seltener Erden aufrechterhalten und schärfer gegen den illegalen Handel mit dem Schmerzmittel Fentanyl vorgehen. Die Vereinbarung über die Lieferung von Seltenen Erden gilt vorerst für ein Jahr, sie soll jährlich neu verhandelt werden.
Auch die Ukraine war Thema: China und die USA würden für ein Ende des russischen Angriffskriegs zusammenarbeiten, so Trump. "Wir haben lange darüber gesprochen", sagte Trump. "Wir werden beide zusammenarbeiten, um zu sehen, ob wir etwas schaffen", erklärte er auf dem Rückflug nach Washington.
Laut Trump waren sich beide einig, dass Russland und die Ukraine in einem Kampf festhingen. "Er wird uns helfen", sagte Trump in Bezug auf Xi. Im Vorfeld wurde spekuliert, ob Trump China dazu anhalten könnte, seine Ölimporte aus Russland zu stoppen oder zu reduzieren, die auch Geld in Moskaus Kriegskasse spülen. "Wir haben nicht wirklich über Öl gesprochen", sagte Trump jedoch. Beide hätten zugleich darüber gesprochen, wie man den Krieg beenden könne.
An den Gesprächen nahmen unter anderem US-Außenminister Marco Rubio, US-Finanzminister Scott Bessent, US-Handelsminister Howard Lutnick sowie der chinesische Außenminister Wang Yi und der chinesische Handelsminister Wang Wentao teil. Das Treffen fand am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) statt.
Xi: "Grundlegender Konsens"
Bereits zu Beginn des Treffens hatte Chinas Präsident Xi Jinping erklärt, die Unterhändler Chinas und der USA hätten einen "grundlegenden Konsens" erzielt. Es sei normal, dass beide Seiten nicht immer einer Meinung seien und es zu Reibungen komme. China und die USA sollten jedoch Partner und Freunde sein, fügte er hinzu.
Die Entwicklung Chinas stehe nicht im Widerspruch zu Trumps Vision, "Amerika wieder groß zu machen", sagte Xi demnach weiter. Zudem würdigte er Trumps "großen Beitrag" zum jüngsten Waffenstillstand in Gaza. China habe sich ebenfalls für Friedensgespräche in anderen Krisenherden eingesetzt. Xi erklärte, er sei bereit, weiterhin mit Trump zusammenzuarbeiten, um eine solide Grundlage für die bilateralen Beziehungen zu schaffen.
Trump hatte seit Sonntag wiederholt die Aussicht auf eine Einigung mit Xi ins Spiel gebracht. Damals hatten US-Unterhändler erklärt, sie hätten sich mit China auf einen Rahmen geeinigt. Dieser solle 100-prozentige US-Zölle auf chinesische Waren verhindern und eine Verschiebung der chinesischen Exportbeschränkungen für Seltene Erden bewirken - einem Sektor, den die Volksrepublik dominiert.
Offen bleibt jedoch, wie lange die Entspannung zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt anhalten wird. Beide Länder zeigten sich zuletzt zunehmend bereit, in Bereichen des wirtschaftlichen und geopolitischen Wettbewerbs einen harten Kurs zu fahren.
An den Finanzmärkten sorgte die Nachricht zunächst für Erleichterung: Chinesische Aktien kletterten auf ein Zehn-Jahres-Hoch, die Landeswährung Yuan stieg zum Dollar auf den höchsten Stand seit fast einem Jahr.
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