USA

Trump stellt sich gegen "Terrorfinanzierer" Katar

Katars Emir Sheikh Tamim Bin Hamad Al-Thani und US Präsident Donald Trump im Mai in Saudi Arabien
In einer bemerkenswerten Rede wendete sich US-Präsident Donald Trump gegen Katar - einen traditionellen US-Verbündeten im Mittleren Osten.

"Die Zeit ist für Katar gekommen, seine Terrorfinanzierung zu beenden ... und seine extremistische Ideologie", sagte Donald Trump am Freitag im Rose Garden des Weißen Hauses. Damit stellte sich der US-Präsident in der diplomatischen Krise des Mittleren Ostens gegen Katar. Das Land war in den Tagen zuvor von seinen Nachbarländernn isoliert worden, weil es angeblich Terroristen unterstütze und sich dem Iran annähere.

Katar widersprach. In einem Statement der Regierung hieß es am Freitag: "Wir haben keine terroristischen Gruppen unterstützt und werden das auch nicht tun". Dies wird dem Land auch von westlichen Diplomaten jedoch schon länger vorgeworfen.

Trump sagte, die anderen arabischen Staaten hätten ihn bei seinem Besuch in Saudi Arabien vor einem Monat darum gebeten, Katar bei diesem Thema herauszufordern. "Wir standen vor der Entscheidung: Nehmen wir den einfachen Weg oder setzen wir endlich schwierige aber notwendige Handlungen?", beschrieb er seine Situation. Katar sei "unglücklicherweise" historisch auf höchster Ebene ein Financier von Terrorismus.

Bemerkenswert war Trumps Angriff auf den engen militärischen Partner auch deshalb, weil sein Außenminister Rex Tillerson nur wenige Stunden zuvor betonte, in der Krise zwischen Katar und seinen Nachbarn vermitteln zu wollen und zur Lockerung der Blockade aufrief. Der Emir von Katar habe "Fortschritte" dabei gemacht, die finanzielle Unterstützung und Beherbergung von Terroristen zu unterbinden. "Aber er muss mehr tun, und das schnell", mahnte Tillerson.

Die Blockade hindere jedoch den Kampf gegen den IS, sagte er. Die US-Koalition kommandiert ihre Luftangriffe in Syren, Irak, Jemen und Afghanistan aus der Nähe von Doha, wo auch 11.000 Truppen stationiert sind.

Russland bietet Vermittlung an

Russland will im Konflikt nun vermitteln. Die größte Herausforderung sei der Kampf gegen den Terrorismus - deshalb bräuchten die arabischen Staaten Einigkeit, sagte der russische Außenminister Sergej Lawrow nach einem Gespräch mit seinem katarischen Amtskollegen Scheich Mohammed bin Abdulrahman al-Thani am Samstag in Moskau. Man unterhalte Kontakte zu allen Seiten, sagte Lawrow nach Agenturberichten. Der Minister aus Katar betonte, sein Land setze auf eine diplomatische Lösung des Konflikts.

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