Russisches Öl und Gas: Orban will Ausnahmen von US-Sanktionen

FILE PHOTO: European Political Community summit in Copenhagen
Der ungarische Premier kündigte schon vorige Woche an, Mittel und Wege zu finden, die US-Sanktionen zu umgehen um weiter Öl und Gas aus Russland beziehen zu können.

Zusammenfassung

  • Ungarn will trotz US-Sanktionen gegen russische Ölkonzerne weiterhin russisches Öl und Gas importieren.
  • Ministerpräsident Orban kündigt an, Wege zur Umgehung der Sanktionen zu suchen, um stabile Energieimporte zu sichern.
  • Ein Treffen zwischen Orban und Trump ist geplant, um über Energie, Wirtschaft und den Ukraine-Krieg zu sprechen.

Ungarn will seine Sonderstellung bei Energieimporten aus Russland auch nach den US-Sanktionen gegen die Konzerne Lukoil und Rosneft aufrechterhalten

Die jüngsten Strafmaßnahmen beträfen die Ölimporte des Landes derzeit nicht direkt, sagt Gergely Gulyas, Stabschef von Ministerpräsident Viktor Orban, auf einer Pressekonferenz am Donnerstag. Ziel sei es, dass Ungarn die Käufe von russischem Gas und Rohöl stabil fortsetzen könne.

Zuvor hatte Gulyas ein Treffen Orbans mit US-Präsident Donald Trump am 7. November in Washington angekündigt. Ziel sei es, Vereinbarungen über die Zusammenarbeit in den Bereichen Energie, Rüstungsindustrie, Wirtschaft und Finanzen zu treffen und den möglichen Friedensprozess zwischen Russland und der Ukraine zu erörtern. 

"Das Treffen bietet den beiden Staatschefs die Möglichkeit, sich über einen möglichen Frieden auszutauschen und zu besprechen, wie der Zeitplan für das amerikanisch-russische Treffen und damit für die Beendigung des russisch-ukrainischen Krieges aussehen könnte", sagte Gulyás.

"Sanktionen umgehen"

Schon vorige Woche kündigte Orban an, dass die ungarische Regierung nach Möglichkeiten zur Umgehung der neuen US-Sanktionen gegen russische Energiekonzerne suchen werde. "Es gibt Sanktionen gegen bestimmte russische Ölkonzerne (...). Wir arbeiten an Wegen, diese (Sanktionen) zu umgehen", sagte Orban vorigen Freitag in einem Radiointerview.

Am Mittwoch zuvor hatten die USA angesichts ausbleibender Fortschritte bei den Bemühungen um Ukraine-Friedensgespräche mit Russland die beiden größten russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil mit Sanktionen belegt. "Wer eine Senkung der Energiepreise will, muss Ungarns Recht verteidigen, Öl und Gas aus Russland zu kaufen, oder zum gleichen Preis wie in Russland oder billiger", fügte Orban hinzu.

Ungarn gilt als engster Verbündeter des Kremls unter den 27 EU-Mitgliedsstaaten. Trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine ist Ungarn nach wie vor stark von russischem Öl abhängig. US-Präsident Trump bemüht sich seit Monaten, ein Ende des seit mehr als dreieinhalb Jahren andauernden russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine zu erreichen - bisher allerdings ohne Erfolg.

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