Trump-Vorwurf: Hillary sei "üble Komplizin" bei Bills Affären gewesen

Donald Trump bei einer Wahlkampfveranstaltung am 7. Mai 2016.
Spielt auf Lewinsky-Affäre an. Demokratin lässt sich nicht auf "Schlammschlacht" ein.

Der voraussichtliche republikanische US-Präsidentschaftskandidat Donald Trump hat Vorwürfe zu außerehelichen Affären von Ex-Präsident Bill Clinton zum Bestandteil seines Wahlkampfs gegen seine demokratische Rivalin Hillary Clinton erklärt. Als die Vorwürfe am Sonntag hohe Wellen schlugen, bezeichnete Trump sie im Sender ABC als "Teil des Spiels" im Wettrennen um den Einzug ins Weiße Haus.

Trump greift auf persönlicher Ebene an

Trump warf seiner demokratischen Konkurrentin am Wochenende "Komplizenschaft" bei außerehelichen Affären des Ex-Präsidenten vor.

Einige dieser Frauen wurden nicht durch ihn zerstört, sondern durch die Art, wie Hillary Clinton sie behandelte", sagte Trump am Wochenende in Spokane im Bundesstaat Washington. Die Frau des damaligen Präsidenten sei eine "üble Komplizin" gewesen - was sie den Geliebten ihres Mannes angetan habe, sei "schändlich".

Lewinsky

Mit seinen Äußerungen über den Ex-Präsidenten spielte Trump vor allem auf die "Affäre Lewinsky" an. Bill Clinton hatte unter massivem politischem Druck eingestehen müssen, mit der Praktikantin Monica Lewinsky während seiner Zeit im Weißen Haus eine Affäre gehabt zu haben. Nachdem Trump im Wahlkampf in den vergangenen Monaten wiederholt herabsetzende Bezeichnungen für Frauen verwendete und Umfragen ihm Defizite in der Gunst der weiblichen Wählerschaft bescheinigten, versucht er diese Schwäche zu überwinden.

Clinton: Sachthemen statt "Schlammschlacht"

Hillary Clinton stellte am Sonntag klar, dass sie sich nicht in eine "Schlammschlacht" mit Trump hineinziehen lassen werde. Ihr Wahlkampf solle auf "Sachthemen" aufbauen, sagte Clinton. "Ich gehe für meine Vision ins Rennen, was unser Land sein kann." Sie warf Trump "Unberechenbarkeit" vor. Zudem wies sie darauf hin, dass sie beim Rennen um den Einzug ins Weiße Haus Rückhalt von diversen Republikanern erhalten habe.

"Ich reiche Demokraten, Republikanern, Unabhängigen und allen Wählern die Hand, die auf einen Wahlkampf der Sachthemen setzen", sagte die Ex-Außenministerin. Trump hat auch bei den Republikanern zahlreiche Kritiker, unter anderem wegen seiner Forderung, keine Muslime mehr in die USA einreisen zu lassen, und wegen seines Plans, die Grenze nach Mexiko mit einer Mauer abzuriegeln.

Trumps Rivalen haben das Handtuch geworfen

Trump ist die republikanische Präsidentschaftskandidatur sicher, nachdem seine letzten verbliebenen Rivalen vor einigen Tagen aus dem parteiinternen Rennen ausgestiegen sind. Hillary Clinton wiederum liegt bei den Demokraten klar vor ihrem Rivalen Bernie Sanders und steht als Kandidatin ihrer Partei für die Präsidentschaftswahl so gut wie fest.

In einem ABC-Interview rückte Trump von seinen bisherigen Positionen in der Steuerpolitik ab und sprach von absehbaren Steuererhöhungen für Wohlhabende. Er werde sich als Präsident dafür einsetzen, dass für die Mitte der Gesellschaft gute Steuerhöchstgrenzen festgelegt werden, sagte Trump. "Für die Wohlhabenden, muss ich sagen, wird es (mit den Steuersätzen) nach oben gehen."

Nach einem im September vorgelegten Plan will Trump rund die Hälfte der US-Haushalte von der Einkommensteuer ausnehmen. Für die übrigen Haushalte sollen vereinfachte Tarife von zehn, 20 und 25 Prozent gelten.

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