USA

Trump hat krude Cyber-Ideen, Sohn traf russische Anwältin

Eric Trump, Donald Trump Jr., Donald Trump und Ivanka Trump.
Die Juristin versprach dem Sohn des heutigen Präsidenten laut Recherchen der New York Times und Washington Post kompromittierende Informationen über Hillary Clinton. Mit dabei waren auch Paul Manafort und Jared Kushner.

Der älteste Sohn von US-Präsident Donald Trump hat sich Berichten zufolge während des Wahlkampfes im Juni 2016 mit einer russischen Anwältin getroffen, die belastende Informationen über Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton versprochen haben soll. Das berichteten "New York Times" und "Washington Post" am Sonntag. Bei dem Treffen - zwei Wochen nach Trumps Nominierung zum Kandidaten der Republikaner - seien auch Trumps damaliger Wahlkampfmanager Paul Manafort und sein Schwiegersohn Jared Kushner dabei gewesen. Trump weist energisch jedwede Absprachen zwischen seinem Wahlkampfteam und Russland zurück.

Laut "New York Times" bestätigte Donald Trump Jr., dass das Treffen mit der Anwältin Natalia Veselnizkaja im Trump Tower stattgefunden habe. Trump Jr. erklärte in einer Mitteilung, aus der die Zeitung zitierte: "Nachdem Freundlichkeiten ausgetauscht waren, verkündete die Frau, sie habe Informationen, dass Menschen mit Verbindungen zu Russland das Democratic National Committee und Frau Clinton unterstützen." Allerdings seien ihre Äußerungen vage und mehrdeutig gewesen, sie hätten keinen Sinn ergeben. Einzelheiten oder unterstützende Informationen seien nicht angeboten worden. "Es wurde schnell deutlich, dass sie keine wichtige Information hatte." Das Democratic National Committee ist eine Organisation der Demokratischen Partei, die unter anderem für die Mittelbeschaffung zuständig ist.

Veselnizkaya sagte der Zeitung zufolge am Samstag, dass nichts im Zusammenhang mit dem Präsidentschaftswahlkampf diskutiert worden sei. Nach Angaben der "New York Times" scheint das Treffen die erste öffentliche Bestätigung zu sein, dass einige Mitglieder von Trumps Wahlkampfteam bereit gewesen seien, "russische Hilfe anzunehmen". US-Geheimdienste sind überzeugt, dass Russland hinter Hackerangriffen während des US-Wahlkampfs steckte und dass Moskau damit den Ausgang der Präsidentschaftswahl im November zugunsten Trumps beeinflussen wollte. Russland hat die Vorwürfe wiederholt zurückgewiesen.

Trump wollte Cyber-Allianz mit Putin, dann doch nicht

Zuletzt bestritt Präsident Wladimir Putin bei einem Treffen mit Trump am Rande des G-20-Gipfels in Hamburg die Vorwürfe. Trump kündigte nach dem mehr als zweistündigen Gespräch an, mit Russland "konstruktiv" zusammenzuarbeiten - auch in der Abwehr von Cyberattacken.

Er twitterte "Putin und ich haben diskutiert, eine undurchdringliche Cybersicherheits-Einheit zu errichten, damit Wahl-Hacking und viele andere negative Dinge geschützt und sicher sind". (Er meinte vermutlich, dass Wahlen davor geschützt sind). Damit löste er am Sonntag in den eigenen Reihen spöttische Reaktionen aus.

Wenige Stunden später verwarf er seinen eigenen Vorschlag und erklärte, ein solches Vorhaben könne nicht verwirklicht werden: "Die Tatsache, dass Präsident Putin und ich über eine Einheit für Cybersicherheit gesprochen haben, bedeutet nicht, dass ich denke, dass es dazu kommen kann. Das kann es nicht."

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