Steuer-Leak: Trump verlor in zehn Jahren über eine Milliarde Dollar

Steuer-Leak: Trump verlor in zehn Jahren über eine Milliarde Dollar
Der US-Präsident zahlte wegen schlechten Geschäften in acht von zehn Jahren keine Einkommenssteuern, berichtet die New York Times.

Aufgrund von Verlusten seiner wichtigsten Firmen hat der damalige Geschäftsmann und Milliardär Donald Trump zumindest in acht von zehn Jahren zwischen 1985 und 1994 keine Einkommenssteuern bezahlt. Das enthüllte am Dienstag (Ortszeit) eine Recherche der New York TimesDer US-Präsident und Milliardär verlor in diesem Jahrzehnt vor allem mit seinen Casinos, Hotels und Immobilien laut Unterlagen der großen US-Zeitung 1,17 Milliarden Dollar.

Die Veröffentlichungen sind für Trump unangenehm - nicht nur aufgrund des Bilds, das er gerne von sich selbst zeichnet. Trump stellt sich selbst gern als äußerst erfolgreichen und genialen Geschäftsmann dar. In der von den Times-Recherchen betroffenen Zeit erschien etwa sein als Co-Autor herausgegebenes Buch "Trump: Die Kunst des Erfolges" (Original: "Trump: The Art of the Deal"). 

400 Millionen von Vater: "Kleiner Kredit"

Trump, der als Sohn eines Multimillionärs zur Welt kam stellte die Starthilfen seines Vaters noch im Wahlkampf als "kleinen Kredit von einer Million Dollar" dar. Tatsächlich hat Trump im Laufe der Jahre nach heutigem Kurs deutlich über 400 Millionen Dollar von seinem Vater geliehen bekommen. Allein der erste Kredit 1975 sei laut früheren Medienberichten nach heutigem Dollarkurs mindestens 140 Millionen Dollar wert gewesen.

Trump hatte seine bereits bekannten Verluste auch immer als Folge von Wirtschaftskrisen dargestellt, um sein Image zu bestärken. Die neuen Dokumente zeigen laut der Zeitung aber, dass Trump "Jahr für Jahr mehr Geld verloren hat, als beinahe jeder andere einzelne US-Steuerzahler".

Trumps Steuererklärungen bleiben weiter geheim

Ein Sprecher Trumps bezeichnete die neuen Veröffentlichungen der New York Times zwar am Dienstag als "höchst inakkurat", einen Gegenbeweis legte er allerdings einmal mehr nicht vor. Trump wehrt sich schon seit dem Wahlkampf 2016 mit Händen und Füßen dagegen, seine Steuererklärungen zu veröffentlichen. Alle Präsidenten und auch alle namhaften Präsidentschaftskandidaten der letzten Jahrzehnte hatten dies stets getan.

Die oppositionellen Demokraten versuchen bisher erfolglos, die Veröffentlichung der Dokumente auf parlamentarischem Weg zu erzwingen. Sie vermuten Interessenskonflikte zwischen seinen Geschäften und dem Amt des Präsidenten. Trump verweist auf eine laufende Steuerprüfung, die ihm die Veröffentlichung verunmögliche. Zumindest sein langjähriger Anwalt Michael Cohen sagte jedoch vor dem Kongress aus, dass eine solche Prüfung seines Wissens nach gar nicht stattfinde.

Times: Informant hatte legalen Zugriff auf Dokumente

Die Times beruft sich bei ihren Veröffentlichungen auf ihr zugespielte Zahlen von Transkripten, die mit Trumps Steuerauszügen von damals zusammenhängen. "Während die Times nicht die tatsächlichen Steuererklärungen erhielt, haben wir die Information daraus von einer Person bekommen, die legal darauf Zugriff hatte", schreibt das Medium, das seine Recherchen penibelst transparent macht.

In den öffentlichen Informationen des Finanzamts über Topverdiener seien übereinstimmende Zahlen zu finden, die Quelle habe auf Nachfrage auch Dokumente liefern können, die mit früheren Times-Recherchen übereinstimmen. Seit der US-Präsidentschaftswahl 2016 arbeitet die Times fieberhaft daran, Trumps Finanznetzwerk zu rekonstruieren.

Kommentare