Trump: Der letzte Verteidiger von Roy Moore
„Wenn dieses 14-jährige Mädchen meine Tochter gewesen wäre, ich hätte ihm das Gesicht gebrochen, ich hätte ihm die Finger gebrochen, ich hätte ihm vermutlich noch Schlimmeres angetan“, sagt Scott Taylor, Abgeordneter aus Virginia. Die Republikaner sind wirklich nicht gut zu sprechen auf Roy Moore. Jenen Mann, der ihr Spitzenkandidat für die Senatswahlen in Alabama am 12. Dezember ist und offenbar pädophile Neigungen hat.
Zahllose Vorwürfe
Am 9. November veröffentlichte die Washington Post die Geschichte einer Frau, die sagt, dass sie Roy Moore im Jahr 1979 unsittlich berührte, als er 32 Jahre alt war – und sie 14. Zweimal habe er sie zu einem Date ausgeführt, beim zweiten hätte er sich und sie bis auf die Unterwäsche ausgezogen, habe sie berührt und ihre Hand an seine Unterhose geführt. Darauf stehen in Alabama bis zu zehn Jahre Haft.
Kurz darauf meldete sich eine zweite Frau mit einem ähnlichen Vorwurf: Sie sei 16 gewesen, als er im Auto ihren Kopf in seinen Schritt drückte. Als sie ihn abwehrte, habe er gesagt: „Ich bin Bezirksrichter und du nur ein Kind, niemand wird dir glauben.“ Es meldeten sich zahlreiche weitere Frauen, die angaben, von Moore belästigt worden zu sein, fast alle damals unter 18 Jahre alt.
"Ich glaube diesen Frauen"
Es wurde bekannt, dass es Moore in den frühen Achtzigern verboten war, ein Einkaufszentrum zu betreten, weil er dort regelmäßig jungen Mädchen nachstellte. Ein pensionierter Polizist gab an, dass es bei der Polizeistation die Losung gab, auf Roy Moore zu achten, weil er dafür bekannt war, Cheerleader zu belästigen.
Moore leugnet alles, machte es aber dennoch nicht besser: Er erzählte, dass ihm seine Frau bereits acht Jahre vor ihrer Heirat aufgefallen sei – damals war sie 15. Für die meisten Republikaner in Washington war das alles längst zu viel; unzählige Republikaner riefen ihn zum Rücktritt auf, darunter Mitch McConnell, Mehrheitsführer im Senat: „Ich glaube diesen Frauen“, sagte er.
Trump verteidigt Moore
Trotz all der Kritik und der schweren Vorwürfe gibt es dennoch einen Mann, der Roy Moore verteidigt: US-Präsident Donald Trump. „Er sagt, es ist niemals passiert. Man muss ihm auch zuhören“, sagte er. Und auf Twitter unterstützt er Moore indirekt, indem er vor seinem demokratischen Konkurrenten Doug Jones attackiert.
Die Meinungsforscher sehen ein offenes Rennen: Laut einer vergangenen Donnerstag veröffentlichten Umfrage führt Roy Moore mit 46 Prozent, Jones kommt auf 43.
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