Trotz Corona: Trump setzt weiter auf große Wahlveranstaltungen

US President Donald J. Trump holds campaign rally in Tulsa, Oklahoma
Am Samstag möchte der US-Präsident auf dem Flughafen des Ortes Portsmouth vor seinen Anhängen sprechen.

Es hätte das große Comeback des Donald Trump werden sollen. Doch der Auftakt ist missglückt - des US-Präsidenten erste große Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Oklahoma vor rund drei Wochen war ein Reinfall. Rund ein Drittel der 19.000 Plätze in der Halle in Tulsa blieb leer, obwohl Trump im Vorfeld stolz erklärt hatte, dass sich rund eine Million Menschen kostenlose Tickets gesichert hätten.

Dabei ging Trump der TikTok-Generation auf den Leim. Nutzer der Social-Media-Plattform reservierten zu Hunderttausenden Gratistickets, um der Veranstaltung letztlich fernzubleiben und so für leere Sitze zu sorgen. 

Begleitet war die erste große Wahlveranstaltungen auch von Kritik, weil die Zahl der Corona-Neuinfektionen in dem südlichen Bundesstaat zu dem Zeitpunkt anstieg. Die wenigsten Teilnehmer trugen bei der Veranstaltung Masken. 

Trotz der Zuspitzung der Coronavirus-Pandemie in Teilen der USA hält Präsident Donald Trump an Großveranstaltungen für seinen Wahlkampf fest. Er werde am Samstag, 11. Juli, im Freien auf dem Flughafen des Ortes Portsmouth im nordöstlichen Bundesstaat New Hampshire vor Anhängen sprechen, erklärte seine Kampagne am Sonntag.

Kampagne übernimmt keine Haftung für Ansteckungen

Alle Gäste müssen bei der Anmeldung einwilligen, dass sie "freiwillig alle Risiken" übernehmen, die aus einer Corona-Infektion resultieren könnten. Trumps Kampagne übernimmt dafür keine Haftung. Teilnehmer würden "stark ermuntert", bereitgestellte Masken zu tragen, hieß es.

Der Auftritt wird Trumps zweite große Wahlkampfveranstaltung seit der Zuspitzung der Corona-Krise in den USA im März sein.

Experten halten Großveranstaltungen in geschlossenen Räumlichkeiten für besonders gefährlich hinsichtlich einer möglichen Ansteckung. Dieser Kritik kommt Trump mit der neuen Open-Air-Veranstaltung zuvor. Zudem ist die Corona-Lage in New Hampshire, einem Bundesstaat mit rund 1,35 Millionen Einwohnern, relativ entspannt. Dort wurden seit März nur rund 6.000 bestätigte Infektionen gezählt.

Die Demokraten werfen dem Republikaner Trump vor, im Kampf gegen die Pandemie aufgegeben zu haben. Derzeit nehmen die Neuinfektionen in den Bundesstaaten im Süden und im Westen des Landes stark zu, etwa in Florida, Texas, Arizona und Kalifornien. Die USA meldeten zuletzt an mehreren Tagen rund 50.000 Neuinfektionen pro Tag - mehr als je zuvor. Seit Beginn der Pandemie sind in den USA bereits rund 130.000 Menschen nach einer Infektion gestorben.

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