Tote bei Konfrontationen im Westjordanland

Palästinenser und israelische Truppen treffen nahe Ramallah aufeinander
Nach palästinensischen Angaben sind bei Razzien in Städten im Westjordanland mehrere Palästinenser durch israelische Schüsse ums Leben gekommen.

Bei Konfrontationen mit dem israelischen Militär im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben vier Menschen getötet worden. In Jenin seien drei Palästinenser durch israelische Schüsse ums Leben gekommen, teilte das Gesundheitsministerium in Ramallah am Freitag mit. Ein weiterer Palästinenser sei in der Stadt Kalkilija getötet worden. Dem israelischen Militär zufolge soll es sich bei mindestens einem Toten um ein Mitglied einer militanten Organisation gehandelt haben.

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Nach Angaben der Armee fanden in der Nacht in mehreren Städten Razzien im Westjordanland statt. 36 gesuchte Personen seien festgenommen worden. Sie stünden im Verdacht, "in terroristische Aktivitäten verwickelt zu sein", teilte das Militär auf Nachfrage mit. Unter den Festgenommenen sind demnach 17 Mitglieder der islamistischen Hamas.

Sprengsätze sollen im Westjordanland auf Soldaten geworfen worden sein

Während des Einsatzes in Jenin wurden laut israelischen Angaben Sprengsätze auf die Soldaten geworfen und mit Schüssen geantwortet. Dabei sei ein Mitglied der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Jihad getötet worden sein. Einwohner berichteten nach der Razzia von massiven Schäden in Jenin.

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Die Lage im Westjordanland hat sich seit Beginn des Krieges zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden islamistischen Hamas am 7. Oktober noch weiter verschärft. Binnen knapp drei Wochen wurden nach Angaben des Gesundheitsministeriums allein im Westjordanland 108 Palästinenser getötet. Seit Jahresbeginn kamen demnach 304 Palästinenser bei israelischen Militäreinsätzen im Westjordanland, Konfrontationen oder nach eigenen Anschlägen ums Leben.

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