Tödlicher Einsatz auf Fähre: Israel zahlt 18 Mio. Euro

Pro-palästinensische Aktivisten aus der Türkei versuchten 2010, die israelische Seeblockade mit dem Solidaritätsschiff "Mavi Marmara" zu durchbrechen. Zehn Menschen wurden getötet.

Israel hat der Türkei umgerechnet rund 18 Millionen Euro Kompensation für den tödlichen Einsatz 2010 auf dem Gaza-Solidaritätsschiff "Mavi Marmara" gezahlt. Das Geld ist Teil eines Versöhnungsabkommens zwischen beiden Staaten, berichtete der Nachrichtensender CNN Türk am Freitag. Israel habe das Geld auf einem Bankkonto des türkischen Justizministeriums deponiert.

Zehn Menschen getötet

Das Geld ist für die Familien zehn getöteter Türken gedacht, die bei der Erstürmung der Fähre im Mittelmeer durch israelische Soldaten ums Leben gekommen waren. Mit dem Schiff hatten pro-palästinensische Aktivisten versucht, die israelische Seeblockade des Gazastreifens zu durchbrechen. Nach dem Vorfall herrschte jahrelang Eiszeit zwischen Israel und der Türkei, die zuvor enge Beziehungen unterhalten hatten. Im Sommer einigten sich beide Staaten auf ein Versöhnungsabkommen. Allerdings bleiben die Beziehungen weiterhin gespannt.

Die türkische Regierung hat sich immer wieder verständnisvoll gegenüber den Menschen im Gazastreifen und der dort herrschenden Hamas gezeigt. Die radikal-islamische Palästinenserorganisation hatte die gemäßigtere Fatah von Palästinenserpräsident Mahmoud Abbas 2007 gewaltsam aus dem Gazastreifen vertrieben. Sie erkennt das Existenzrecht Israels nicht an und setzt auf den bewaffneten Kampf.

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