Timmermans zu EU-Beitritt der Ukraine: "Können nicht Nein sagen"

European Parliament session in Strasbourg
Der Vize-Kommissionspräsident sprach in der ZIB 2 über einen möglichen Beitrittskandidatenstatus für die Ukraine und ein Gasembargo gegenüber Russland.

EU-Kommissionsvizepräsident Frans Timmermans will unabhängig von russischen Energieimporten werden. "Wir haben keine Zeit zu verlieren", sagte er am Montagabend in der "ZiB2" des ORF. Die Energiewende müsse beschleunigt werden, so Timmermans weiter. Dazu müssten Solar- und Windenergie ausgebaut und die Biomethan-Erzeugung seitens der Landwirtschaft forciert werfen.

"Man kann überhaupt kein Datum nennen", meinte Timmermans zu einem möglichen EU-Beitritt der Ukraine. Das Land sei noch nicht bereit, zudem habe er "großes Verständnis für Bedenken" wegen einer allzu raschen Aufnahme des kriegsgebeutelten Landes. Allerdings "verteidigen die Ukrainer gerade unsere Europäischen Werte", so Timmermans. Und wenn sie angesichts dessen um eine Möglichkeit zum EU-Beitritt bitten, "können wir nicht Nein sagen".

Am Freitag werde die EU-Kommission entscheiden, ob der Ukraine der Status eines EU-Beitrittskandidaten gewährt werde. "Wir müssen dafür sorgen, dass Putin den Krieg nicht gewinnen kann", meinte er bezüglich der Russland-Sanktionen. Es sei aber auch essenziell, dass sich Europa etwa durch ein Gasembargo selbst nicht mehr schade, denn sonst drohe eine Spaltung.

Die Atomkraft betreffend gebe es in Europa Befürworter wie Frankreich, aber auch Gegner wie Österreich. Klar sei, dass sie in einer Übergangsphase helfe, Emissionen zu mindern, "grün" sei diese Energieform aber nicht, betonte Timmermans. Am Dienstag wird der EU-Kommissar für Klimaschutz dann bei der sechsten Ausgabe des "Austrian World Summit" in der Wiener Hofburg teilnehmen. Arnold Schwarzenegger wird wie schon 2020 nur virtuell dabei sein.

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