USA

Trump poltert wieder gegen die Medien

Trump poltert wieder gegen die Medien
Trump besucht die CIA und schimpft auf Journalisten. Theresa May kommt als erster Staatsgast zu Trump nach Washington.

US-Präsident Donald Trump empfängt Ende kommender Woche die britische Premierministerin Theresa May in Washington. Mays Besuch werde Trumps erstes Treffen mit einem ausländischen Staatsgast im Weißen Haus sein, so sein Sprecher Sean Spicer am Samstag bei der ersten Presseunterrichtung der neuen US-Führung. Ein Treffen mit dem mexikanischen Präsidenten Enrique Pena Nieto ist für 31. Jänner geplant. Trump hat das Brexit-Votum der Briten gelobt und versprochen, schnell ein bilaterales Handelsabkommen mit dem Königreich abzuschließen.

Besuch beim CIA

An seinem ersten Tag im Amt hat US-Präsident Trump das CIA-Hauptquartier in Virginia besucht. Trump hatte den Geheimdienst in den vergangenen Wochen immer wieder kritisiert, nun gab er sich versöhnlich. "Ich weiß, dass ihr manchmal nicht die Unterstützung bekommt, die ihr wollt. Aber ich stehe zu 1000 Prozent hinter euch." Er glaube, die Gruppe sei eine der wichtigsten des Landes, wenn es um die Sicherheit der USA gehe. "Ich liebe euch, ich respektiere euch, es gibt niemanden, den ich mehr respektiere", sagte Trump.

Bei seinem Besuch in Langley behauptete Trump auch, seine Auseinandersetzung mit den Geheimdiensten sei eine Erfindung der Medien. Diese hätten den Eindruck erweckt, er habe eine "laufende Fehde" mit den Geheimdiensten. Dabei sei "genau das Gegenteil der Fall". Journalisten gehörten zu "den unehrlichsten Menschen auf der Erde", sagte er weiter.

Schelte für die Medien

Trump hat die Medien auch für die Berichterstattung über seine Amtseinführung kritisiert. Er habe am Freitag am Kapitol eine Rede gehalten und sich umgesehen und das habe wie "eine Million, eineinhalb Millionen Menschen" ausgesehen.

Die Medien hätten aber einen Bereich gezeigt, "wo praktisch niemand stand" und behauptet, er habe keine Menschen angezogen. In einem Beitrag sei die Zahl der Anwesenden bei der Amtseinführung mit 250.000 angegeben worden. "Das ist eine Lüge", sagte Trump. Von den Stufen des Kapitols bis zu dem Marmorturm des Washington Monument hätten Menschen gestanden.

Auch Trumps Pressesprecher Sean Spicer sprach von einer "falschen Berichterstattung" der Medien. "Das war die größte Zuschauerzahl, die jemals einer Amtseinführung beigewohnt hat", sagte er mit erhobener Stimme. "Punkt."

Die Behörden in Washington geben keine offiziellen Teilnehmerzahlen heraus. Auf Fernsehbildern war jedoch zu sehen, dass die Fläche zwischen dem Kapitol, dem Sitz des US-Kongresses, und dem Washington Monument nicht vollständig mit Menschen gefüllt war. Vergleichsbilder zeigten zudem, dass deutlich weniger Menschen anwesend waren als bei der Amtseinführung von Trumps Vorgänger Barack Obama.

Treffen mit Mexikos Präsidenten

Spicer kündigte darüber hinaus ein Treffen von Trump mit seinem mexikanischen Amtskollegen Pena Nieto am 31. Jänner an. Das hätten Trump und Pena Nieto bei einem Telefonat vereinbart, sagte Spicer, der den mexikanischen Präsidenten fälschlicherweise als "Ministerpräsidenten" bezeichnete.

Bei dem Treffen werde es um Handelsfragen und die Themen Einwanderung und Sicherheit gehen, sagte Trumps Sprecher. Als ersten Schritt werden am Mittwoch und Donnerstag Schritt Außenminister Luis Videgaray Caso und Wirtschaftsminister Ildefonso Guajardo Villarreal in Washington Gespräche führen.

Zuvor hatte Mexiko bereits von dem Telefonat der Staatsführer berichtet und ein baldiges Treffen angekündigt. Pena Nieto habe Trump zur Amtseinführung gratuliert und beide hätten vereinbart, einen "neuen Dialog" zu beginnen, erklärte das Büro des mexikanischen Präsidenten.

Für sein Eigenlob bei einem Besuch im Hauptquartier des Auslandsgeheimdienstes CIA hat US-Präsident Donald Trump heftige Kritik des bisherigen CIA-Direktors John Brennan geerntet.

Nick Shapiro, der Brennan bei der CIA als Stabschef gedient hatte, sagte der New York Times am Samstag, Brennan sei "zutiefst traurig und aufgebracht über Donald Trumps verachtenswerte Demonstration von Selbsterhöhung vor der CIA-Gedenkwand für die Helden des Dienstes". "Brennan sagt, dass Trump sich schämen sollte", fügte Shapiro laut "NYT" hinzu.

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