Viele Tote bei Explosion in Tunis

Chaos nach Explosion in Tunis
Wieder wird Tunesien von einem Terror-Anschlag erschüttert. Ziel diesmal: Der Bus der Präsidentengarde.

In der tunesischen Hauptstadt Tunis sind bei einem Anschlag auf ein Militärfahrzeug zwölf Menschen ums Leben gekommen, elf weitere wurden verletzt. Der Sprecher des Präsidialamtes, Moez Sinaoui, sagte, es handle sich um einen "Anschlag". Die Explosion ereignete sich am Nachmittag in der Nähe der Avenue Mohamed V., einer der belebtesten Straßen der tunesischen Hauptstadt. Die meisten Todesopfer seien Mitglieder der Präsidentengarde, die in dem Bus unterwegs waren, sagte ein Mitarbeiter der Sicherheitsdienste. Zunächst bekannte sich niemand zu dem Anschlag. Der tunesische Präsident Beji Caid Essebsi sagte einen zweitägigen Staatsbesuch in der Schweiz ab. Er wollte am Mittwoch dort eintreffen. Essebsi verhängte den Ausnahmezustand und in Tunis eine Ausgangssperre bis Mittwoch Früh.

In Tunesien wurden in diesem Jahr bereits zwei schwere Anschläge auf Touristen verübt, zu denen sich in beiden Fällen die radikal-islamische IS-Miliz bekannt hat. So tötete ein Extremist Ende Juni in einer Hotelanlage des Badeorts Sousse 38 Urlauber, bevor er selbst erschossen wurde. Im März waren bei einem Angriff auf das Nationalmuseum Bardo in Tunis mehr als 20 Touristen getötet worden.

Die tunesische Armee bekämpft zudem eine radikal-islamische Gruppe, die in den Bergen an der Grenze zu Algerien ihre Hochburgen hat. Die Extremisten haben wiederholt Kontrollposten der tunesischen Sicherheitskräfte und Patrouillen in der ländlichen Gegend angegriffen.

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