Die bisherigen Hinweise zu den Terroristen

Die bisherigen Hinweise zu den Terroristen
Noch wissen die Behörden wenig. Der IS hat sich dazu bekannt. Ein Syrien-Rückkehrer. Die bisherigen Fakten.

Die Terroristen zogen eine blutige Spur durch Paris. Mindestens 128 Menschen starben, 300 werden in den Krankenhäusern behandelt - 80 davon sollen in einem kritischen Zustand sein. Wie immer stellt sich die Frage: Wer war es? Noch lässt sich diese Frage nicht abschließend beantworten, jedoch gibt es einige konkrete Hinweise.

Das IS-Bekenntnis

Im Laufe des Samstags tauchte im Internet eine Bekenner-Botschaft im Namen des IS auf. Die Echtheit und der Inhalt des Schreibens konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. Die Wortwahl erinnert jedoch an frühere Botschaften des Terrormiliz. Frankreichs Präsident François Hollande hatte bereits am Samstagvormittag die Terroristen für die Anschläge verantwortlich gemacht und von einem "Kriegsakt" gesprochen. In dem Schreiben heißt es, eine "treue Gruppe Gläubiger der Armee des Kalifats" habe die "Hauptstadt der Unzucht und Laster" angegriffen, um Terror "in die Herzen der Kreuzzügler in ihrer eigenen Heimat" zu bringen: "Sie ließen ihre (Sprengstoff-)Gürtel in den Massen von Ungläubigen explodieren, nachdem ihnen die Munition ausgegangen war."

Ein syrischer Pass

Fanden Ermittler bereits bei den Charlie-Hebdo-Angriffen einen Pass, soll auch bei diesem Anschlag ein Pass aufgetaucht sein. Angeblich entdeckten Ermittler das Dokument neben der Leiche eines Selbstmord-Attentäter, der sich bei dem Angriff vor dem Fußball-Stadion in die Luft sprengte. Dieser könnte Anfang Oktober als Flüchtling aus der Türkei nach Griechenland gekommen sein. "Der Inhaber des Passes, der an einem Tatort (in Paris) gefunden worden ist, war am 3. Oktober 2015 nach den Regelungen der EU auf der Insel Leros (als Flüchtling) registriert worden", teilte das Ministerium für Bürgerschutz in Athen am Samstagabend mit. Am Samstagabend wurde dies bei einer Pressekonferenz bestätigt.

Ein Franzose

Einer der mutmaßlichen Attentäter in der Pariser Konzerthalle Bataclan wurde als französischer Staatsangehöriger idetifiziert. Zudem soll er dem Geheimdienst bekannt gewesen sein. Er sei mehrfach vorbestraft, allerdings niemals wegen Verbindungen in dschihadistische Netzwerke, sagte der Staatsanwalt.

Ein Verdächtiger in Bayern festgenommen

Bereits am 5. November hat die Polizei in Bayern einen Mann aus Montenegro festgenommen, der vermutlich zum Kreis der Attentäter gehört. Bei der genauen Untersuchung seines Autos hätten die Polizisten ein Versteck gefunden, in dem sich mehrere Pistolen, Revolver, Munition, Maschinenpistolen sowie einige Kilogramm TNT-Sprengstoff befunden hätten.

Augenzeugen berichten zudem, dass die Angreifer in einem Auto mit einer belgischen Nummerntafel kamen.

Gibt es weitere Komplizen?

Der Einsatz von Sprengstoffgürteln ist bisher beispiellos in Frankreich und deutet darauf hin, dass ein Sprengstoffexperte an der Planung der Anschläge beteiligt war. Derartige Experten seien für die Hintermänner zu kostbar, als dass sie selbst für Anschläge eingesetzt würden, sagt der Geheimdienstexperte Alain Chouet der Nachrichtenagentur AFP. Der Sprengstoffexperte müsse also noch irgendwo sein.

Waren die Attentäter trainiert?

Wahrscheinlich. Aus Polizeikreisen verlautete, es habe sich bei den Angreifern im Bataclan um "kampferprobte und perfekt trainierte Typen" gehandelt, die von Augenzeugen als "recht jung und selbstsicher" beschrieben worden seien. Die Präzision der Anschläge spricht ebenfalls dafür.

Alle Infos und Hintergründe zum Terror in Paris finden Sie hier.

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