Tausende stecken an mazedonischer Grenze fest
Mehr als 5000 Tausende Flüchtlinge sind derzeit an der griechisch-mazedonischen Grenze gestrandet, ohne zu wissen, ob und wann sie weiterreisen dürfen. Mazedonien hat seit Sonntag seine Grenzen für Migranten aus Afghanistan gesperrt und lässt nur noch Flüchtlinge aus Syrien und dem Irak durch.
Allein seit Montagfrüh kamen mehr als 4000 Flüchtlinge und Migranten in der griechischen Hafenstadt Piräus an. Sie waren an Bord von drei Fähren und wollten über Nordgriechenland weiter nach Mitteleuropa fahren. Die Busse, die sie abholen sollten, waren aber nach übereinstimmenden Medienberichten zunächst nicht gekommen. Offenbar versuche die Polizei, einen noch größeren Stau an der mazedonischen Grenze zu verhindern, meinten Reporter vor Ort. Griechenland protestiert über Mazedoniens Handeln. Die EU hatte vergangenen Donnerstag beschlossen, dass bis zum neuen Migrationsgipfel Anfang März die Grenzen für Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien und Afghanistan auf der Balkanroute offen bleiben. Die mazedonische Seite aber lässt nach griechischen Informationen Afghanen nicht weiterreisen, weil Serbien seine Grenze für Afghanen seit Sonntag geschlossen halte.
Wieder über Ungarn
Seit September 2015 gibt es zudem einen 175 km langen Stacheldrahtzaun an der ungarisch-serbischen Grenze. Hier wurde am vergangenen Wochenende mit 501 Aufgriffen in Ungarn eine Migranten-Rekordzahl erreicht. Die Aufgegriffenen kamen fast ausnahmslos über die Grenze zu Serbien, bestätigte ein Polizeisprecher der APA gegenüber. Bis zu ihrer Gerichtsverhandlung wegen illegalem Grenzübertritt würden sie in Gewahrsam bleiben. Die Zahl weist darauf hin, dass die Balkanroute über Ungarn reaktiviert wurde. Wurden Anfang Jänner täglich rund zehn Migranten aufgegriffen, stieg die Zahl bis Anfang Februar kontinuierlich bis auf täglich rund 70 an. Migranten, die auf der Balkanroute nicht mehr weiterkommen, nehmen zunehmend die Dienste von Schleppern in Anspruch. Laut Information von Staatsanwaltschaft und Gerichten befänden sich unter den Flüchtlingen eine bedeutende Zahl an Kosovaren, Türken sowie Nordafrikaner, zitierte die Ungarische Nachrichtenagentur MTI.
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