Tausende pro-palästinensische Demonstranten in London und Madrid
In mehreren Städten Europas sind am Samstag Tausende Menschen aus Solidarität mit den Palästinensern im Konflikt mit Israel auf die Straßen gegangen. In London forderten Demonstranten die britische Regierung auf, sich für ein Ende der israelischen Luftangriffe auf den Gazastreifen einzusetzen. In Madrid gingen laut Polizei 2.500 Menschen zur Unterstützung der Palästinenser auf die Straße. In Paris fanden trotz Demonstrationsverbots pro-palästinensische Kundgebungen statt.
In London zogen die Demonstranten von der Nähe des Hyde Parks Richtung israelischer Botschaft. Palästinensische Flaggen wurden geschwenkt und Schilder hochgehalten, auf denen die "Befreiung" der Palästinensergebiete von der israelischen Besatzung gefordert wurde.
Organisiert wurde der Protestmarsch durch den Hyde-Park von verschiedenen pro-palästinensischen Organisationen wie der "Palestine Solidarity Campaign", "Friends of Al-Aqsa", der "Stop The War Coalition" und der "Muslim Association of Britain". Viele Teilnehmer trugen Palästina-Fahnen und "Free Palestine"-Banner.
Ein Sprecher der Gruppe forderte die britische Regierung auf, ihre militärische, diplomatische und finanzielle Unterstützung für Israel umgehend einzustellen. Als Redner wurde unter anderen der ehemalige Chef der Labour-Partei, Jeremy Corbyn, erwartet.
Der 71-Jährige, der für den Londoner Wahlkreis North Islington im Parlament sitzt, ist derzeit aus der Fraktion seiner Partei ausgeschlossen, während eine Untersuchung zu Antisemitismus in der Partei unter seiner Führung (2015 bis 2020) läuft. Corbyn war wegen seiner als einseitig wahrgenommenen Unterstützung für die Palästinenser in der Vergangenheit auch selbst antisemitischer Tendenzen bezichtigt worden, hatte die Vorwürfe aber stets bestritten.
2.500 Demonstranten in Madrid, hunderte in Paris
In Madrid gingen nach Angaben der Polizei etwa 2.500 Menschen zur Unterstützung der Palästinenser auf die Straße. "Jerusalem, ewige Hauptstadt der Palästinenser", war auf Transparenten zu lesen. "Das ist kein Krieg, das ist Völkermord!", riefen Demonstranten auf dem Weg vom Bahnhof Atocha zum zentralen Platz Puerta del Sol im Zentrum von Madrid. Viele junge Leute waren in palästinensische Flaggen eingehüllt. Die Demonstranten riefen die Europäer auf, mit Israel nicht länger zu kooperieren.
In Paris gingen pro-palästinensische Aktivisten am Samstag trotz eines Demonstrationsverbots auf die Straße. Die Polizei forderte Geschäftsleute auf, ihre Läden am Nachmittag entlang der geplanten Route vom Viertel Barbès zur Place de la Bastille zu schließen. 4.200 Polizisten waren in dem Gebiet im Einsatz, in dem sich dennoch junge Leute in mehreren Straßen versammelten. Die Polizei rief über Lautsprecher zur Auflösung der Versammlungen auf, auch ein Wasserwerfer kam zum Einsatz.
Der Präsident der Palästinenservereinigung für die Region Paris, Walid Atallah, warf den Behörden vor, Spannungen durch das kurzfristige Demoverbot zu schüren. Die Sicherheitsbehörden befürchten schwere Ausschreitungen wie 2014, als Synagogen und andere jüdische Einrichtungen zum Ziel wurden. An der Demonstration in Paris wollten verschiedene Gruppen teilnehmen, darunter auch Attac und anti-faschistische Vereinigungen.
In anderen französischen Städten, darunter Toulouse und Montpellier in Südfrankreich, durften hingegen pro-palästinensische Demonstrationen stattfinden. Hunderte gingen dort auf die Straßen. Auch in Lyon, Bordeaux, Marseille, Nantes, Rennes, Straßburg, Lille und Metz waren Demonstrationen vorgesehen.
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